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So werdet ihr Kopfläuse schnell wieder los!

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Besonders im Frühling und im Herbst haben Kopfläuse Hochsaison. Tausende Schul- und Kindergartenkinder sind Jahr für Jahr betroffen, oft sogar mehrmals. Kopfläuse treten trotz bester hygienischer Bedingungen auf. Sie leben rund einen Monat lang, stechen alle 2-3 Stunden zu und saugen Blut. Wer Kopfläuse bekämpfen muss, wünscht sich oft nichts mehr, als die lästigen Tierchen schnell loszuwerden. Dabei sind Läuse im Vergleich zu anderen Kinderkrankheiten harmlos.

Aber woher kommen denn die Kopfläuse? Die Kopflaus gibt es schon seit Jahrtausenden und sie befallen seit je her die Köpfe der Menschen. Viele Menschen glauben, dass ein Befall mit mangelnder Hygiene zu tun hat. Kopfläusen ist es allerdings egal aus welcher Bildungs- oder sozialen Schicht ein Mensch kommt. Und über die Jahrtausende hat sich die Kopflaus perfekt an die Kopfhaut des Menschen angepasst.

Kopfläuse, auch Ektroparasiten genannt, sind Schmarotzer, die ihren Wirt von außen befallen. Überlebensfähig sind sie nur auf dem warmen und feuchten Milieu der Kopfhaut. Sie halten sich an den Haaren fest und saugen mit einem Stechrüssel das Blut auf. Die Weibchen legen zusätzlich bis zu 300 Eier in einem Monatszyklus und diese klebt sie dicht über der Kopfhaut an.

Läuse können weder fliegen noch springen. In der Regel werden sie direkt von Kopf zu Kopf übertragen, sprich durch engen Körperkontakt. Das ist auch der Grund warum Kinder öfter betroffen sind, als Erwachsene.

Wir verraten euch die besten Tipps, wie ihr die kleinen Plagegeister wirkungsvoll und nachhaltig loswerden könnt.

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Was man über Läuse wissen sollte

  • Läuse sind kein Hygieneproblem, sie fühlen sich in ungewaschenen Haaren so wohl wie in gewaschenem.
  • Läuse sind hochgradig spezialisiert. Menschliche Kopfläuse kommen nur in menschlicher Kopfbehaarung vor, nirgends sonst. Haustiere können keine Kopfläuse übertragen.
  • Um Läuse in Gemeinschaftseinrichtungen nachhaltig zu bekämpfen, müssen alle Eltern mitmachen und zwar gleichzeitig. Es nützt nichts, wenn die einen am Montag entlausen, die nächsten am Dienstag und die übernächsten vielleicht erst am Wochenende.

Wie erkennt man Kopfläuse?

Kopfläuse verursachen nicht immer Beschwerden, häufig leidet das Kind jedoch unter starkem Juckreiz und kratzt sich am Kopf. Die Kratzwunden können sich infizieren, sodass eventuell auch die Lymphknoten im Nacken angeschwollen sind. Sucht den Kopf eures Kindes in einem gut beleuchteten Raum (z. B. am Fenster oder unter einer starken Lampe) sorgfältig mit einem feinzinkigen Kamm (am besten Nissenkamm aus Metall) ab.

Dazu das Haar Strich für Strich scheiteln und durch eine Leselupe betrachten. Erwachsene Läuse sind ca. drei bis vier Millimeter lange, graue oder rötlichbraune Tierchen mit sechs Beinen, die munter herumkrabbeln. Nissen (Eier) sind nur einen Millimeter große, gelbliche bis graue Verdickungen an den Haaren und kleben bevorzugt am Haaransatz, hinter den Ohren oder am Hinterkopf wie Perlen an einer Schnur. Nissen haften viel stärker als Kopfschuppen am Haar! Kontrolliert den Kopf eures Kindes nach einer Behandlung gegen Kopfläuse in den ersten zehn Tagen sicherheitshalber jeden zweiten Tag, in den folgenden fünf Wochen einmal wöchentlich, dann einmal monatlich.

So werdet ihr Kopfläuse schnell wieder los

  • Beginnt nach Feststellung des Kopflausbefalls sofort mit der Bekämpfung, damit sich die Läuse nicht weiter vermehren. Am besten eignet sich ein Anti-Läuse-Mittel.
  • Alle Familienmitglieder nach Kopfläusen absuchen und bei Befall behandeln. Kokos- und Sojaölpräparate können vorbeugend eingesetzt werden, sodass am besten alle Familienmitglieder behandelt werden! Alle engen Kontaktpersonen (z.B. Freund/Freundin oder Großeltern) benachrichtigen.
  • Um Ziepen durch den feinen Kamm zu reduzieren, ist es hilfreich, gerade lange Haare mit einer Pflegespülung oder mit Essig-Wasser (Speiseessig und Wasser im Verhältnis 2:1) vor zu behandeln.
  • Abgetötete Nissen und nachgeschlüpfte Kopfläuse solltet ihr nach Anwendung einer Haarpflegespülung mit dem Nissenkamm am ersten, fünften, neunten und 13. Tag aus dem nassen Haar auskämmen.
  • Durch die gemeinsame Verwendung von Haarbürsten oder Kämmen können Läuse direkt von Kopf zu Kopf weitergegeben werden. Entfernt alle Haare aus Kämmen und Bürsten und reinigt diese gründlich.
  • Absuchen des Kopfes zwei Tage nach der ersten Behandlung, ob Läuse oder lebende Nissen zu sehen sind (graue, trübe Nissen sind eventuell noch lebensfähig, abgetötete oder leere Nissen sind weißlich bis perlmuttartig schimmernd). Ist das der Fall, sofort erneut behandeln.
  • Benachrichtigt alle engen Kontaktpersonen (Freunde, Betreuungspersonen u. a.) bzw. Schule, Kindergarten etc., damit auch diese rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können.

Weiter geht’s mit den Maßnahmen, die bei der Läusebekämpfung leider nicht helfen!

Elektrische Läusekämme

Findige Hersteller haben elektrische Läusekämme auf den Markt gebracht. Diese Kämme sind relativ teuer und zeigen keine bessere Wirkung als herkömmliche Läusekämme.

Spezielle Wachmittel und Läuseabwehrsprays

Versprechen in der Regel auch mehr, als sie halten können.

Häufiger Haare waschen

Damit habt ihr allenfalls schön saubere Läuse auf dem Kopf.

Sauna und Föhnen

Auch die Hitze, der man sich bei einem Saunabesuch aussetzt oder ausgiebiges Föhnen, können Läuse nicht töten.

Kleidung, Bettwäsche, Stofftiere waschen oder einfrieren

Spart euch die Arbeit und schont eure Nerven für das stundenlange Kämmen. Denn es wird zwar oft behauptet, bei Lausbefall wäre es unabdingbar, alle Kleidungsstücke und Bettwäsche zu waschen, mit denen der Betroffene in Berührung gekommen ist, doch das ist Unsinn – Läuse sind außerhalb des Kopfes nicht lebensfähig. Die Kopflaus findet außerhalb des Kopfes keine Nahrung und stirbt nach spätestens nach 24- 48 Stunden ab. Schickt Kleidung und Stofftiere für 1 bis 2 Tage in Quarantäne, das reicht vollkommen.

Eine Ansteckung erfolgt ohnehin fast ausschließlich von Kopf zu Kopf – selbst, wenn zum Beispiel eine Mütze ausgetauscht wird, ist eine Ansteckung über eine lausbefallene Mütze eher unwahrscheinlich.