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Weihnachtsgewürze und ihre Wirkung!

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Ob beim Gänsebraten oder in der Weihnachtsbäckerei – zur Weihnachtszeit werden viele Gerichte mit Gewürzen wie Zimt, Nelken oder Kardamom verfeinert. Auch wenn die Weihnachtskekse meistens viele Kalorien haben, haben vor allem die Gewürze einige sehr positive Auswirkungen auf unseren Organismus. Isst man dagegen zu viele, merkt man nicht nur die Kalorien, einige Gewürze können bei einer zu hohen Menge auch Probleme verursachen. Wir haben die wichtigsten Weihnachgewürze und deren Wirkung auf uns Menschen für euch zusammengefasst.

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Anis

Das Gewürz zeichnet sich durch seinen Geschmack nach Lakritz und süßem Kümmel aus. Anis gilt als schleimlösend und ist daher oft in Hustensäften enthalten. Durch seine verdauungsfördernde und krampflösende Wirkung hilft Anis zudem bei der Verdauung fetter Speisen und kann auch Menstruationsbeschwerden lindern. Verwendet wird Anis im Tee, im Gebäck oder im Kuchen. Vorsicht: Anis kann auch zu Allergien führen und sollte – so oder so – nur in Maßen genossen werden.

Anistee: Zwei bis drei Teelöffel Anis mit kochendem Wasser übergiessen, nach einer Viertelstunde abgiessen. Bei Bedarf mit Honig süssen.

Zimt

Fast kein anderes Gewürz erinnert so stark an Weihnachten wie der Zimtduft. Die Wirkung von Zimt: keimtötend, erwärmend, gefässerweiternd, blutdruck- und blutzuckersenkend, verdauungsfördernd, hilft bei Durchfall und Übelkeit. Äußerlich angewendet hilft Zimt bei Rheuma- und Rückenbeschwerden.

Vorsicht: Zu viel Zimt kann dem Körper auch schaden, da er den sekundären Pflanzenstoff Cumarin enthält. Große Mengen Cumarin können Kopfschmerzen, Leberschäden und sogar Krebs verursachen. Insbesondere der günstige Cassia-Zimt besitzt einen hohen Cumarin-Anteil. Daher sollte man das Gewürz nur in gesunden Maßen verzehren. Kleinkinder sollten deshalb – so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – nicht mehr als 6 kleine Zimtsterne oder 100 Gramm Lebkuchen am Tag essen. Dann ist der Cumarin-Höchstwert erreicht. Erwachsene dürfen sich 15 Zimtsterne am Tag genehmigen. Auch in der Schwangerschaft sollte Zimt nicht genutzt werden, da ihm eine wehenfördernde Wirkung zugeschrieben wird.

Vanille

Vanille ist die Königin der Gewürze. Sie löst Euphorie aus, tut den Nieren gut, stärkt die Nerven und soll aphrodisierend wirken. Vanille ist nach Safran das zweitteuerste Gewürz der Welt. Sowohl das Mark als auch die Stange selber, die mitgekocht werden kann, dienen zum Würzen von Süßem, Gebäck und Kompott. Neben Desserts verleiht sie auch pikanten Gerichten eine besondere Note. Vanillinzucker, ein Gemisch aus dem künstlich hergestellten Aromastoff Vanillin und Zucker, dient als Ersatz für Vanillezucker. Der Duftstoff der Vanille ist übrigens chemisch verwandt mit den Sexuallockstoffen (Pheromonen) des Menschen.

In der Heilkunde wird Vanillin bei Rheuma und Muskelbeschwerden eingesetzt. Heute wird Vanille meistens künstlich hergestellt. Und, was viele vielleicht nicht wissen: Vanillin wird häufig in Parfüms verwendet.

Gewürznelken

Der Gewürznelke wird eine antibakterielle und schmerzlindernde Wirkung nachgesagt. Häufig kommt sie bei Zahnschmerzen oder Entzündungen im Mund-Rachen-Bereich zur Anwendung. Die Wirkung hält oft nicht lange an, sie kann aber zur Überbrückung bis zum Besuch beim Zahnarzt reichen. Weniger bekannt ist die Anwendung im Magen-Darm-Bereich: Gewürznelken wirken Appetit anregend und verdauungsfördernd.
Gewürznelken können trocken oder als Gewürzbeilage gekocht im Sud oder in der Bouillon verwendet werden und natürlich in verschiedenen Teigen. Gibt man sie Rotkohl bei, beugt das dem Völlegefühl vor. Gewürznelken regen die Darmbewegung an.

Muskatnuss

Bei Muskatnuss ist Vorsicht geboten, da sie bereits in geringer Dosis schädlich sein kann. In der Natur ist die Muskatnuss sogar giftig, weshalb sie auch niemals am Stück verzehrt werden sollte. Bei Erwachsenen reichen vier Gramm aus, um Vergiftungserscheinungen zu verursachen. Bei Kindern reicht bereits eine deutlich geringere Menge. Trotzdem kommen viele Gerichte und auch einige Plätzchen und Lebkuchen nicht ohne Muskatnuss aus.

Muskatnuss wirkt aber auch beruhigend und fördert die Durchblutung. Als vielseitiges Heilmittel findet man Muskat in Salben und in Ölen. Diese werden gegen Rheuma und Muskelschmerzen eingesetzt. Weiter wird die Nuss bei Magen-Darm-Beschwerden und Einschlafstörungen eingesetzt. Einige glauben auch, dass Muskatnuss eine aphrodisierende Wirkung hat. Hauptwirkungsweisen: entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend, entspannt bei Übelkeit und Schwindel und beruhigt bei Blähungen, Magenkrämpfen, Menstruationsbeschwerden und bei Durchfall.

Achtung: Die Muskatnuss wirkt sehr stark und sollte nur sorgfältig und sparsam dosiert eingenommen werden. Bei einer Überdosis kann es zu Müdigkeit, Halluzinationen, Fehl- und Frühgeburten kommen. Durch Alkohol wird die Wirkung von Muskat erhöht und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Kardamom

Der orientalische Kardamom –  das Lebkuchengewürz schlechthin. Kardamom wird eine krampflösende, verdauungsfördernde und appetitanregende Wirkung zugeschrieben. Kardamom wirkt positiv auf den Hormonhaushalt sowie auf den Blutkreislauf. In der Heilkunde wird Kardamom bei Erkältungen, Beschwerden der oberen Atemwege, bei Blähungen und Menstruations- sowie bei Wechseljahrbeschwerden eingesetzt.

Rezept für einen Kardamom-Tee: Kardamomsamen mit heissem Wasser überbrühen, ein paar Minuten ziehen lassen, danach den Sud absieben und nach belieben mit Honig süßen.

Sternanis

Sternarnis ähnelt zwar im Geschmack dem Anis, die beiden Gewürze sind aber nicht miteinander verwandt. Sternanis ist die Frucht eines immergrünen Magnolienbaumes, der im fernen Osten wächst. Sternanis dient als Aromatikum oder als Dekorpflanze. Selten, aber doch wird Sternanis als Heilmittel auf Grund seiner schleimlösenden und krampflösenden Wirkung eingesetzt. Der Duft des Sternanis soll die Sinne öffnen und Ängste vertreiben.

Safran

Safran gilt als König der Gewürze. Nur die roten Fäden werden für das kostbare Gewürz genutzt. Glücklicherweise reicht für eine Fischsuppe ein Gramm hochwertiger Safranfäden. Safran unterstützt den Organismus beim Einschlafen. Seine Wirkung: krampflösend bei Husten und bei Koliken, sowie bei Magenkrämpfen. Safran wird auch als Aphrodisiakum, als Nervenberuhigungsmittel, sowie bei Asthma eingesetzt.

Vorsicht: Safran überdosiert kann giftig wirken, narkotisch und bei Schwangeren abtreibend. Auch Kleinkindern sollte kein Safran verabreicht werden. Die tödliche Menge von Safran liegt bei 10g!

Ingwer

In der Weihnachtsbäckerei darf Ingwer nicht fehlen. Die fruchtig-scharfe Knolle verfeinert Plätzchen, Lebkuchen oder Spekulatius. Das würzige Aroma der Knolle harmoniert aber auch zu pikanten Speisen. Ingwer regt den Appetit an und fördert die Verdauung. In der kalten Jahreszeit wärmt die exotische Knolle von innen und soll Erkältungen vorbeugen.

Ingwertee: Für heißen Ingwertee wird ein daumengroßes Stück Knolle geschält, in dünne Scheiben geschnitten und mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Nach 10 bis 15 Minuten kann man das Getränk mit etwas Honig und Zitronensaft abschmecken und genießen.