ANTENNE VORARLBERG
Mehr Musik! Mehr Vielfalt!
In fast jedem Schrank hängt mittlerweile eines: ein Dirndl. Nicht nur bei der älteren Generation, sondern auch bei jüngeren Vorarlbergerinnen wird das Traditionsgewand immer beliebter. Spießig und langweilig war gestern, Tracht ist jetzt Trend.
Dirndl zaubern nicht nur einen schönen üppigen Vorbau, sondern auch eine schlanke Taille und mit der richtigen Länge auch schöne Beine. Egal ob man sexy oder elegant wirken will, mit Dirndl ist fast alles möglich, doch traditionell soll ein Dirndl einfach schön aussehen und trotz schönem Dekolleté nicht zu aufreizend sein. Dazu ist es wichtig einige Regeln zu kennen, wenn man auf dem Oktoberfest wie ein echter Wiesn-Profi wirken will.
Wahrscheinlich hat sich fast jede von uns, die ein Dirndl habt schon das eine oder andere Mal gefragt, welche Schuhe denn am besten zur Tracht passen. Oder welches Make-Up man auflegen sollte um weder unter- noch überzutreiben. Auch beim Schmuck ist nicht immer ganz klar was zu viel und was noch Okay ist.
Und dann die ewige Frage, die immer wieder gestellt wird: „Wie bind i jetzt nomol die Schleife??“
Wir haben uns für euch schlau gemacht und die besten Tipps zum Dirndlkauf bzw. zum stylen von Dirndln zusammengetragen.
Viel Spaß beim Lesen!
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Schürze:
Wie die Schleife der Schürze getragen wird, sorgt immer wieder für Verwirrung und Diskussionen. Vorne bedeutet Jungfrau und hinten Witwe oder Kellnerin, soviel ist klar. Hier ein kleiner Tipp wie ihr euch auch die Seiten leicht merken könnt:
Links: Single
Rechts: vergeben
Weiße Schürzen sind übrigens Kellnerinnen und Bräuten vorbehalten! Sonst sind euch bei Farben und Mustern eurer Schürze kaum Grenzen gesetzt, sie darf gerne auffallend sein, gerne auch mit Spitzen oder Borte verziert. Wichtig ist dabei nur, dass sie zum Kleid passt.
Und noch ein Tipp zur Länge der Schürze: Sie muss etwa eine Handbreit über dem Rocksaum des Kleides enden.
Bluse:
Die Wahl der Bluse ist Geschmackssache. Klassiker ist natürlich die Baumwollbluse. Wer es aber lieber etwas edler möchte, kann auch zur Organza- oder Spitzenbluse greifen.
Wichtige Blusenregel Nr. 1: Weil der Blickfang ja das Dekolleté sein soll, und nicht die Schultern, sollten diese Bedeckt sein.
Wichtige Blusenregel Nr. 2: Wählt den Schnitt der Bluse passend zum Mieder vom Dirndl. Wenn ihr also ein eckiges Mieder habt, solltet ihr auch einen eckigen Blusenausschnitt haben. Bei herzförmigem Mieder, einen herzförmigen Ausschnitt, usw.
Was auf der Wiesn ungern gesehen wird sind Carmenblusen. Sie sind nicht traditionell, weil sie Schulterfrei sind. Außerdem ein No-Go: Gar keine Bluse zu tragen…
BH:
Um das Dekolleté so schön wie möglich zu betonen, solltet ihr auch unbedingt einen Dirndl-BH anstelle eines normalen tragen und diesen am Besten schon beim Dirndl-Shopping anziehen, damit euch zu Hause keine unliebsame Überraschung erwartet und alles doch nicht zusammenpasst.
Manche Frauen kaufen den BH auch gerne eine Nummer kleiner, um den Push-Up-Effekt noch zu verstärken. Wichtig ist nur, dass man es nicht übertreibt. Sonst könnte es passieren, dass man billig wirkt.
Tipps für Frauen mit kleineren Brüsten:
Ihr könnt auf einen herzförmigen Ausschnitt setzen, der gerne auch tief sitzen darf, um euer Dekolleté optisch üppiger zu gestalten.
Außerdem wirken auch hochgeschlossene Spitzenblusen sehr anziehend, auch wenn man nicht so viel Holz vor der Hütte hat. Und den Rest regelt dann sowieso der Dirndl BH.
Länge:
Zwar sind euch vom Knie abwärts keine Grenzen gesetzt was die Länge angeht, aber auch hier gibt’s ein paar Dinge zu beachten. Am wichtigsten ist jedenfalls: Traditionell sollten Dirndl nicht kürzer sein als knielang. Zwar gibt es viele kürzere Dirndl, sie werden gerne getragen und sind auch oft sehr sexy, aber eben oft auch zu sexy. Weil schon das Dekolleté so stark betont wird, kann es schnell billig wirken, wenn man auch noch ein Mini-Dirndl trägt.
Momentan liegen besonders Dirndl mit einer 70er Länge, also bis zur Mitte der Wade im Trend. Aber auch hier müsst ihr etwas beachten: schaut darauf, dass der Dirndlsaum nicht an der kräftigsten Stelle der Wade endet, sonst wirken eure Beine optisch dicker.
Ein Tipp für alle, die lieber ihre Beine als ihr Dekolleté betonen: bei Dirndln mit 60er-Länge wirken eure Beine schöner, weil diese knapp unterm Knie enden.
Aber am besten probiert ihr einfach vor Ort aus, was euch persönlich am meisten zusagt, denn am Ende müsst ihr euch ja wohlfühlen!
Größe & Form:
Welche Passform passt am besten zu mir? Da gibt es eigentlich nur eine Regel: das Dirndl muss gut sitzen! Ob es gut sitzt merkt ihr daran, ob die Träger an den Schultern abstehen oder es an der Taille Falten wirft. Wenn das der Fall ist, solltet ihr eine andere Größe probieren. Grundsätzlich gilt: lieber ein bisschen zu eng als zu weit. Das betont meistens auch die Oberweite mehr. Nur bitte schnürt euch nicht so eng ein, dass ihr nicht mehr atmen, essen oder trinken könnt.
Inzwischen sind neben der klassischen Form mit Bluse auch hochgeschlossene Dirndl mit kurzen Ärmeln, die man dann ohne Bluse anzieht sehr im Trend.
Was euch gut steht, probiert ihr am besten direkt vor Ort im Geschäft aus indem ihr so viele verschiedene Schnitte wie möglich probiert.
Farbe:
Bei der Farbe sind eigentlich auch fast keine Grenzen gesetzt. Zieht an was euch gut gefällt und steht, Dirndl gibt es in allen möglichen Farben, Variationen und mit verschiedenen Stoffen und Mustern.
Besonders im Trend sind momentan traditionelle Muster z.B. mit Blümchen. Egal ob aufgedruckt oder gestickt, florale Muster sind echte Gute-Laune-Garanten. Aufpassen müsst ihr dann nur mit Schmuck und sonstigen Accessoires, denn hier heißt es weniger ist mehr. Mit viel Strass, oder Bling-Bling wirken Blumenmuster schnell überladen.
Ebenfalls sehr beliebt sind Dirndl in Pastelltönen. Egal ob mintgrün, fliederfarben oder altrosa, diese Farben wirken dezent und romantisch und lassen sich leicht mit anderen Farben kombinieren ohne unangenehm herauszustechen.
Aufpassen müsst ihr bei schwarzen Dirndln mit weißer Bluse. Diese wurden früher von Kellnerinnen getragen. Auch Camouflage-Muster sind ein No-Go.
Material:
Standartmaterial für Dirndl ist nach wie vor Baumwolle, weil sie schön warmhält und leicht zu waschen ist. Aber auch andere Stoffe werden immer beliebter.
Zum Beispiel erfreut sich das Dirndl aus Samt, das lange als No-Go galt inzwischen immer größerer Beliebtheit. Wer sich aber für ein Samt-Dirndl entscheidet, sollte darauf achten, dass es hochwertig verarbeitet wurde die Farben gedeckt und nicht zu auffällig sind und das Styling dazu edel ist.
Auch Seide ist inzwischen erlaubt, nur gilt hier Vorsicht beim Trinken und Essen, weil der Stoff sehr empfindlich ist und sich nicht leicht reinigen lässt.
Dirndl mit Spitze und handbestickten Leinenoberteilen gibt es inzwischen auch. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Achtet aber egal bei welchem Stoff unbedingt auf eine gute Qualität, dann habt ihr umso länger eine Freude mit eurem Dirndl und es sieht auch einfach besser aus. Außerdem gibt es bei hochwertigeren Dirndln meist genügend Stoffzugabe bei den Nähten, damit man die Kleidergröße auch nachträglich ändern kann, sollte man mal nicht mehr ins Dirndl passen.
Schuhe:
Gute Nachrichten für alle High Heel Gegner: Hohe Schuhe sind beim Dirndl kein Muss. Auch schlichte flache Schuhe wie Ballerinas passen hervorragend dazu. Damit lässt sich auch hervorragend die Nacht durchtanzen. Traditionelle Trachtenschuhe passen natürlich zum Dirndl wie Faust aufs Auge und auch bei denen ist der Absatz nicht allzu hoch.
Wer allerdings doch lieber etwas edler und weiblicher wirken möchte, kann gerne auch einfache Pumps oder Schnür-Stiefeletten anziehen. Absolute Schuh-No-Gos sind: Chucks, Stiefel mit hohem Schaft oder Flip-Flops. Damit macht ihr euer schönes Trachtenoutfit leider zunichte…
Accessoires:
Je nach Farbe und Muster des Dirndls sollte man sich Gedanken über die passenden Accessoires machen. Aber grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr, weil Dirndl durch die Schnürung und mit Schürze und Bluse an sich schon Schmuckstücke sind.
Hat man ein Dirndl, das sehr stark gemustert oder verziert ist, sollte man auf Schmuck und Co möglichst ganz verzichten um das Outfit nicht zu überladen.
Bei weniger gemusterten Kleidern kann man Ketten mit Medaillons, oder Perlen tragen. Bei uns in Österreich ist natürlich auch das Edelweiß als Anhänger sehr beliebt. Aber auch Choker in verschiedenen Variationen passen sehr gut zum Dirndl.
Über dem Dirndl kann man eine Trachten-Jacke anziehen, die meistens aus Strick ist, oder wenn man so eine nicht hat oder nicht extra kaufen will, kann man auch eine „einfache“ Strickjacke anziehen.
Make Up und Haare:
Auch das Make-Up sollte eher dezent gehalten werden. Schön ist natürlich, wenn die Farben vom Make-Up mit denen des Dirndls harmonieren. Passender Nagellack rundet das Outfit zusätzlich ab.
Um das Outfit perfekt abzurunden, braucht es natürlich auch die passende Trachtenfrisur. Am besten sollte die Dirndl Figur verspielt und romantisch aussehen um den Dirndl-Look zu unterstützen. Alle Variationen von Flecht- und Drehfrisuren sind natürlich ein Dauerrenner. Auch Locken und Wellen sind immer schön und passend zur Tracht.
Sehr beliebt sind auch Blumenkränze fürs Haar. Achtet dabei nur darauf, dass sie nicht billig aussehen, das würde das ganze schöne Outfit ruinieren. Am allerschönsten sind natürlich Kränze aus echten Blumen.
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