ANTENNE VORARLBERG
Mehr Musik! Mehr Vielfalt!
Den meisten Männern gefällt was sie sehen, wenn sie Frauen in Dirndln vor sich haben. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Trachten wunderbar die weiblichen Vorzüge betonen. Aber auch Lederhosen haben einen ähnlichen Effekt, was dazu führt, dass Frauen ihre Männer ebenfalls gerne in dem Traditionsgewand sehen. Die richtige Lederhose kann sowohl Beine als auch Po des Mannes betonen und äußerst bequem sind die Hosen auch noch sobald man sie einmal eingetragen hat. Gleich 2 Gründe mehr, sich als Mann die Anschaffung einer Lederhose zu überlegen.
Und auch wenn die Herren der Schöpfung meistens eher wenig Shoppingbegeistert sind, sollten sie sich beim Kauf einer Lederhose doch ein paar Gedanken mehr machen und sich genügend Zeit lassen. Lederhosen sind schließlich eine Anschaffung fürs Leben und sollten deshalb qualitativ sehr hochwertig sein und dem Träger lange Zeit gut gefallen.
Doch welches Leder ist am besten? Welche Länge sollte die Hose haben und was muss man bei Hosenträgern und Hemd beachten? Und wie reinige ich die Hose am besten?
Wir haben diese und mehrere Fragen für euch beantwortet, nach dem Lesen dieses Artikels steht einem stilsicheren Ausflug aufs nächste Oktoberfest nichts mehr im Weg.
Viel Spaß beim Lesen!
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Länge:
Bei Lederhosen gibt es 2 Längen.
Die Länge der Hose ist insofern wichtig, als dass sie die männlichen Vorzüge betont und unliebsame Stellen kaschieren kann.
Die Knickerbockerhose ist eher für Männer mit sehr schmalen Waden, oder für ältere Herren geeignet, da sie die „dürren“ Beine und das schwächer werdende Bindegewebe kaschieren können. Am Besten funktioniert das in Kombination mit Woll-Stulpen oder -Strümpfen. Wenn ihr das nicht wollt, hilft nur noch rauf aufs Fahrrad und kräftig in die Pedale treten! So erreicht ihr ganz natürlich stramme Waden.
Kleine Nebenanekdote: Kaiser Franz Josef hat sich damals nicht geschert, wie alt seine Beine aussehen, auch als er 80 war trug er nur kurze Lederhosen.
Die Kurze Lederhose ist eher für Männer mit stämmigeren Waden geeignet, weil diese in der kürzeren Version nicht untergehen, sondern betont werden. Und stämmige Waden gelten schließlich bei vielen als besonders männlich, so auch in der Trachtenwelt. Auch Männer mit kurzen Beinen sollten zur kurzen Lederhose greifen.
Größe:
Bei der Größe ist es wichtig zu beachten, dass Lederhosen – genau wie Dirndln – immer lieber einen Tick zu klein gekauft werden sollten. Das liegt daran, dass sich das Leder beim Tragen noch ausdehnt, teilweise sogar um mehrere Zentimeter.
Um die richtige Größe zu finden, empfiehlt es sich, beim Anprobieren im Geschäft ein paar Kniebeugen zu machen, um zu sehen ob die Hose zu eng oder noch tragbar ist (aber bitte vorsichtig und langsam, um dem Leder und den Nähten die Zeit zu geben sich zu dehnen!). Eng ist dabei erwünscht, aber Luft sollte man dann doch noch bekommen, sonst wird der Abend sitzend am Biertisch sehr anstrengend und schmerzhaft.
Nachdem man die Hose dann erstmal eingetragen hat, wird sie sich bei guter Qualität anfühlen wie eine 2. Haut. Angst vorm Schwitzen müsst ihr dabei nicht haben, denn auch wenn die Hose eng anliegt, klebt das Leder nicht an der Haut, schließlich ist es natürlich und kein Plastik.
Lederhosen können aus verschiedenen Arten von Leder bestehen. Je nach Budget und Verwendungszweck der Hose sollte man sich vorher überlegen, was für eine man braucht.
Was auf garkeinen Fall geht sind Kunstleder oder andere Stoffe in Lederoptik. Sowas gehört einfach nicht auf ein Volksfest, egal welcher Art. Wenn Tracht, dann bitte richtig. Auch Discounterware ist oft entweder Kunstleder, chemisch behandelt, oder unter menschenunwürdigen Umständen produziert worden, was nichts mit einer waschechten Lederhose zu tun hat.
Denkt auch immer daran, dass Echtleder ein Naturprodukt ist und deshalb seine Farbe im laufe der Zeit ändert, egal ob ihr euch für eine hell-, mittel- und dunkelbraune Lederhose entscheidet.
Es gibt Lederhosen aus verschiedenen Lederarten:
Traditionell wird Hirschleder verwendet, weil dieses nach längerem tragen eine besonders schöne Patina bildet. Solche Lederhosen kosten zwar etwas mehr (ab 800€) aber das lohnt sich, wenn man bedenkt, dass man sie ein Leben lang behält und wenn es gut läuft sogar weitervererbt.
Auch Rehbockhosen sind sehr beliebt und traditionell. Sie sind etwas weicher und günstiger als Hirschlederhosen und somit ideal um bequem für längere Zeit auf den Bierbänken bei Oktoberfesten und anderen Volksfesten zu sitzen.
Wer seine Lederhose eigentlich nicht oft ausführt, sondern nur hin und wieder mal auf ein Oktoberfest, ist auch mit einer hochwertigen Hose aus Ziegenleder gut bedient. Diese gibt es ab etwa 400€, also etwas preisgünstiger als die originalen Wildlederhosen und doch noch schön und funktional.
Generell gilt: je teurer desto besser. Auch wenn es auf den ersten Blick unnötig viel erscheint, die Investition lohnt sich. Schließlich soll einen das schöne Stück ja über Jahre begleiten und in dieser Zeit eine schöne Patina entwickeln. Da wäre es doch schade sich immer wieder eine neue zu kaufen und jedes Mal von neuem zu beginnen sie einzutragen.
Kleiner Zusatztipp: Es gibt bereits vorpatinierte Lederhosen zu kaufen, falls man sie nicht selbst eintragen möchte. Das geht auf unseren Kaiser Franz Josef zurück, der seine Lederhosen sonst von der Dienerschaft eintragen ließ, bis sie die gewünschte Patina erreicht hat. Deshalb entwickelt der Lederhosenmacher Jahn-Markl für den Kaiser das „Salzburger Altschwarz“ – eine Lederhose im Used-Look zum direkt anziehen.
Mit einer Lederhose alleine ist das Trachtenoutfit noch lange nicht komplett. Je nach Hose und Stil sollte man sich Gedanken machen, was man dazu kombiniert.
Hosenträger oder Gürtel?
Ob man lieber Hosenträger mit oder ohne Quersteg oder einen Gürtel mit schöner Schnalle trägt, ist jedem selbst überlassen. Traditioneller sind natürlich die Hosenträger. Aber egal wofür man sich entscheidet, wichtig ist, dass Leder und Muster zur Hose passen, sonst wirkt alles zu zusammengewürfelt.
Hemd:
Beim Hemd sind Mann nur wenige Grenzen gesetzt. Traditionell wird zur Lederhose ein weites Leinenhemd getragen, das entweder weiß oder naturfarben ist und auch individuell mit den eigenen Initialen bestickt werden kann. Auch weiße Baumwollhemden gehören zur Tradition.
Inzwischen sind aber auch andere Hemden wie Karohemden sehr im Trend. Egal ob Weiß kariert mit einer Farbe oder mit mehreren, hier ist alles erlaubt. Modebewusste Männer können sogar die Farbe ihres Hemdes mit der der Stutzen abgleichen.
Auch der Schnitt des Hemdes sollte am besten zur Statur des Mannes passen, der es trägt. Wer es gerne lässig hat kann den obersten Knopf offenlassen und die Ärmel hochkrempeln.
T-Shirts sind inzwischen erlaubt und besonders bei jüngeren Oktoberfestbesuchern beliebt, aber nicht besonders traditionell und deshalb auch gerade bei älteren Trachtenträgern nicht soo gern gesehen.
Schuhe:
Zur Lederhose gehören eigentlich Haferlschuhe, aber wer die nicht mag oder nicht zu Hause hat, kann auch mal zu Budapestern oder englischen Schuhen greifen.
Und wenn man auch das nicht daheim hat, tun es auch Bergschuhe, Arbeitsschuhe à la Timberland oder Wanderstiefel aus Leder. Das ist zwar nicht mehr so traditionell, aber immer noch besser als Chucks, Flip-Flops oder Sneakers…
Accessoires:
Wer noch einen drauflegen und sein Outfit abrunden will, kann zu einem schicken Hut oder Stutzen greifen, die farblich natürlich wieder möglichst gut zu Hemd und Hose passen sollten.
Auch Trachten-Gilets und Strickpullis runden den Wiesn-Look zusätzlich ab.
Es gibt ein paar Lederhosen-Regeln, an die man sich unbedingt halten sollte:
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