Schulen, Kindergärten, Geschäfte, Spielplätze und Hallenbäder sind bereits ab Anfang dieser Woche geschlossen. Das Coronavirus hat unseren Alltag im Griff und es ist nicht leicht vorhersehbar, wie lange das noch genau andauert. Während der Ausnahmesituation heißt für etliche Familien nun: Zuhause bleiben und das Beste aus der gemeinsamen Zeit machen.
Grundsätzlich gilt für alle: Keine Panik. Denn Zusammenhalt ist während dieser Zeit ein Stichwort, dass in jeder Familie als Um und Auf gelten sollte. Nun sind wir ein Kollektiv. Wir bleiben zuhause und nehmen die Lage ernst. Weil wir zuhause sitzen und wahrscheinlich auch kuscheln oder uns anfassen, nehmen wir uns als eine Einheit war. Ein Team, das zusammenhält. Bekannterweise ist Corona ansteckend, wenn wir es also bekommen, heißt es gemeinsam die Zeit durchstehen. Wichtig dabei ist es, ruhig und liebevoll bleiben. Gegenseitig sollten wir versuchen uns den Stress zu nehmen, statt diesen zu produzieren. Zuhause ist nämlich dort, wo die Familie ist. Deswegen versucht möglichst viel Spaß zu haben.
Während der Zeit spielen vor allem die Struktur im Alltag sowie der Haushalt, das Lernen und für manche Eltern auch das Homeoffice eine wesentliche Rolle.
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Struktur und Grundregeln
- Wichtig ist, dass der Alltag Struktur behält. Wenn der Kindergarten, die Schule und der Weg zur Arbeit wegfallen, müssen wir die Struktur eben selbst schaffen. Konkret: Vom Stundenplan bzw. Tagesablaufplan können wir uns vorerst gemeinsam verabschieden, aufhängen, einhalten.
- Täglich bekommt jeder Erwachsene mindestens 1-2 Stunden Zeit für sich selbst. Ohne jeglichen Arbeitsaufgaben. Für die eigene geistige Gesundheit. Am Besten nicht abends, denn da haben Paare Zeit für sich – und das muss erhalten bleiben.
- Dinge, die ausgefallen sind, nach Möglichkeit im Haus durchführen. Wenn donnerstags zum Beispiel um 15 Uhr Musikschule war, dann wird eben am Donnerstag um 15 Uhr zuhause getanzt und gesungen.
- Aufräumen angesagt: 2-3 Mal am Tag wird 5 Minuten gemeinsam aufgeräumt.
- Mittags gibt es Ruhezeiten. Das Baby im Haus wird hingelegt und alle anderen sind leise im Wohnzimmer. Währenddessen kann man lesen, schlafen oder malen. 30-45 Minuten gemeinsame Ruhe.
- Jeden Tag stehen gemeinsame Aktivitäten auf dem Plan!
- Feste Morgen- und Abendroutinen: Mit denen beginnt und beendet, plant und schließt man gemeinsam den Tag ab. Morgens wird über die Wünsche gesprochen. Abends reflektieren, was gut war und was nicht.
- Wichtig: Den Kids erklären, was gerade passiert und warum wir zuhause sind.
- Frische Luft tut gut: Egal ob Garten, Park, Feld – es gibt einige Möglichkeiten 2-3 Stunden draußen in der Natur zu verbringen, und dabei keinen Kontakt zu anderen Personen zu haben.
Den Haushalt schmeißen
- Kids involvieren. Klare Aufgaben verteilen, Verantwortung übertragen, angemessen coachen und loben. Letztlich ist auch die 3-Jährige von Corona eingeschränkt, da sie nicht mehr Zahnputzdienst und Begrüßungsdienst beim Morgenkreis machen kann. Das Leadership-Vakuum möchte da gefüllt werden!
- Putzen und andere Aufgaben anders organisieren: Wenn die Wohnung durchgehend von allen bewohnt wird, ändert sich der Schmutz und die Putznotwendigkeit.
Soziale Kontakte außerhalb der Familien-Zelle ermöglichen
- Gesprächspartner außerhalb des Haushalts sind für alle Familienmitglieder brauchbar. Wichtig ist, auch Raum und Zeit dafür einzuräumen und klar zu besprechen, dass das möglich und wertgeschätzt ist.
- Wichtig: Dasselbe gilt auch für die Kids. Oma oder Freunde anrufen (per Telefon oder Videoanruf) und dann wenn möglich allein lassen. Dann kann auch Mal der Oma das ein oder andere Geheimnis verraten werden.
Lernen und Homeschooling
Wenn Kindergarten und Schule geschlossen sind, fällt ein wichtiger Input für die Kids weg.
- Feste Zeiten für Kindergarten- oder Schulzeit einplanen: Von 9:30-11:00 zum Beispiel 3 x 25 Minuten lernen und 5 Minuten pausieren ist ein erprobtes Modell. Für Kids, die den Kindergarten besuchen kann das Basteln, Singen oder Malen sein und für die Schulkinder passende Themen/Bücher.
- Ein Elternteil schult, das andere hat frei (oder arbeitet).
Arbeiten im Homeoffice
- Festen Ort zum Arbeiten definieren.
- Mit Kindern und Erwachsenen über die Regeln sprechen: Wie tritt man in das Zimmer ein? Wie spricht man Mama oder Papa im Homeoffice am besten an?
- Den Kollegen/Kunden/Kontakten klar kommunizieren: Wir befinden uns Homeoffice, das heißt es ist nicht so steril wie das Büro und das ist auch gut so!
Technik und Nachrichten – #corona und #panikmache
- So verlockend und notwendig es scheint: Die Nachrichten muss man nicht immer in Echtzeit mitbekommen. Ein Tipp wäre, vorzugsweise morgens, mittags und abends sich konzentriert über eine Nachrichten-Plattform zu informieren, die alles Wichtige nochmals zusammenfasst.
- Vereinbarungen treffen und darüber sprechen: Was ist der Auslöser für Schwierigkeiten in der Familie? Was wünscht man sich und was wünscht man sich nicht?
Einige müssen zunächst lernen, dass…
…nun viel zuhause besprochen, abgestimmt und geplant werden muss als vorher.
…wir auf uns selbst und einander gut aufpassen müssen – oft auch, indem wir einfach dem anderen Raum einräumen, den er/sie manchmal selbst gar nicht nehmen würde.
…Kinder meist immer noch zu den Robusteren auf diesen Planeten gehören.
Bleibt gesund und schaut aufeinander! 🙂