ANTENNE VORARLBERG
Mehr Musik! Mehr Vielfalt!
Immer mehr Menschen schwingen sich auch in der nasskalten Jahreszeit auf den Drahtesel, um radelnd zur Arbeit oder in den Supermarkt zu gelangen. Ganz nebenbei sausen sie ¬dadurch nicht nur den hohen Benzinpreisen, sondern auch Erkältung und Grippe davon, denn: Radfahren stärkt das Immunsystem.
Und gerade unsere Gesundheit ist im Winter wichtig. Das Wetter, die Kälte und auch Kollegen oder Familienmitglieder, die bereits krank sind, machen unserem Immunsystem ganz schön zu schaffen. Aber mit dem Radfahren im Winter stärken wir nicht nur unser Immunsystem, sondern bleiben auch fit. So kann an Weihnachten ruhig der ein oder andere Keks mehr den Weg in unseren Bauch finden.
Beim Radfahren im Winter gibt es einiges zu beachten. Während wir im Frühling, Sommer und Herbst aufsteigen und losfahren, müssen wir uns im Winter so richtig Gedanken machen. Angefangen von unserer Kleidung, über das Fahrrad bis hin zum Wetter. Regen im Sommer macht natürlich noch lange nicht so viel aus, wie Eis und Schnee im Winter.
Wer einige Tipps und Tricks zum Radfahren im Winter beherzigt, hat am Rad genau so viel Spaß und ist sicher unterwegs wie in der warmen Jahreszeit.
So kommt ihr sicher mit dem Rad durch den Winter – mit „weiter“ geht’s zu den besten Tipps und Tricks!
Viele Radler schrecken die niedrigen Temperaturen im Winter ab. Auf dem Fahrrad wird Kälte schnell an den Extremitäten spürbar, da sie weniger bewegt werden und permanentem Fahrtwind ausgesetzt sind. Ein gutes Paar Handschuhe gehört daher zur Grundausstattung eines jeden Winterradlers. Wer will, kann sich auch Lenkerstulpen zulegen. Die werden fest am Lenker montiert und umhüllen nicht nur Hände, sondern auch Griffe sowie Brems- und Schalthebel.
Schneeketten fürs Fahrrad: Hört sich gut an, hat sich aber nicht bewährt – die Gefahr ist zu groß, dass die Kette sich im Bremsgummi verhakt. Auch das ständige Flattern der Ketten am Reifen zehrt nach kurzer Zeit an den Nerven. Eine Alternative besteht darin, den Luftdruck des Reifens geringfügig zu reduzieren: Die Reifenoberfläche wird größer, der Reifen passt sich besser ans Gelände an. Gestandene Radler schwören auf Winterreifen, die haben nämlich Spikes.
Im Winter ist der Bremsweg länger, da durch die Minusgrade das Kondenswasser in den Bremszügen eingefrieren kann. Im schlimmsten Fall funktionieren die Bremsen gar nicht mehr. Eine regelmäßige Kontrolle ist daher das A und O. Bei Glatteis sollte nur vorsichtig gebremst werden, und auch nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Übrigens: Wer den Sattel etwas tiefer stellt, ist mit den Füßen schneller am Boden und kann beim Bremsen notfalls nachhelfen.
Ein Schaffell-Überzug mit Gummizug für den Sattel ist eine lohnenswerte Anschaffung. Man sitzt bequem, warm und trocken, und nach der Radtour nimmt man den Bezug einfach mit in die warme Stube. Ein weiterer Tipp: Übernehmt euch nicht. Wer vor lauter Neuschnee kein Land mehr sieht, sollte vielleicht doch auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Viel gefährlicher als Schnee und Eis ist für Winterradler oft die Dunkelheit. Produkte mit reflektierenden Materialien bringen mehr Sicherheit: So sorgen diverse Reifen mit Reflexstreifen dafür, dass Autofahrer die Radler besser und vor allem früher wahrnehmen. Auch an der Kleidung, an Helmen und Taschen verarbeiten die Hersteller mittlerweile reflektierende Materialien.
Bewährt hat sich das Zwiebelprinzip: Dabei trägt man mindestens drei Kleidungsschichten aus atmungsaktiven Materialien übereinander. Die leiten nicht nur die entstehende Feuchtigkeit von der Haut weg. Vielmehr lässt sich dank der Zwiebeltaktik die Temperatur Schicht für Schicht regulieren: Wenn es einem zu warm wird im Sattel, legt man einfach eine Schicht ab. Wichtig bei der Kleidungsauswahl: Helle Farben bringen mehr Sicherheit im Dunkeln, spezielle Schnitte wie verlängerte Rücken- und Armpartien mehr Komfort.
Neben warmer Kleidung und Schutzbrille ist auch eine extra Portion Pflege für die Haut wichtig. Damit der Fahrtwind und die Kälte die Haut nicht schädigen können, ist eine Fettcreme vonnöten: Eine Cold Cream verhindert, dass die Haut rot und trocken wird. Die ist sehr fetthaltig, zieht nicht sofort ein, legt sich wie ein Film über die Haut und bietet guten Schutz.
Das Fahrradschloss wird am besten mit Teflonspray behandelt, damit es nicht einfriert.
Ohne die Fahrradkette läuft nichts. Doch Nässe und Streusalz setzen ihr immer wieder zu. Ob eine Kette gut funktioniert, können Radfahrer heraushören: Wenn sie quietscht, ist es oft schon zu spät, denn dann fehlt Fett oder Öl. Ist sie trocken und bereits ein wenig angerostet, kann sogenanntes Kriechlöl helfen, die Oberflächenkorrosion zu lösen.
Wer ein E-Bike hat, sollte sich im Winter aufmerksamer um seinen Akku kümmern. Denn in Pedelecs werden in der Regel LithiumIonen-Batterien verbaut, erklärt die Stiftung Warentest. Und die sind frostempfindlich.
Touren bei strengem Frost machen den Stromspeichern aber in der Regel nichts aus. Der Fahrstrom sorgt unterwegs für warme Akkuzellen. Nur sollten die Batterien bei einer Fahrpause nicht auskühlen. Eine Möglichkeit, das zu verhindern, sind Schutzhüllen aus Neopren.
An kalten Tagen ist es besser, den Akku nach der Fahrt aus dem Rad zu nehmen, in der warmen Wohnung oder dem Büro zu lagern und erst bei Bedarf wieder einzusetzen.
Für das Fahrrad gilt bei Schnee und Eis das gleiche wie für motorisierte Fortbewegungsmittel: Wenn es rutschig wird, muss man langsam fahren. Im Extremfall kann es auch nötig werden, das Fahrrad ein Stück zu schieben. Und wenn man erst auf der Eisplatte merkt, wie glatt es wirklich ist, dann sollte man das Fahrrad möglichst ohne Bremse und Lenkmanöver ausrollen lassen. Beim Bremsen und Lenken gilt dann: keine ruckartigen Bewegungen, alles äußerst langsam und vorsichtig ablaufen lassen.
Übrigens: Wenn Radwege im Winter nicht geräumt oder gestreut sind, dürfen Radfahrer auf die Straße ausweichen! Autofahrer müssen also mit Radlern auf der Fahrspur rechnen und sind besonders angehalten, mit viel Abstand vorbeizufahren und die Radfahrer nicht zusätzlich zu gefährden.
Auch wenn man alle Ratschläge beherzigt, ist die Gefahr eines Sturzes bei Glätte höher als im Sommer. Was den Transport von kleinen Kindern in Kindersitzen angeht, wird klar davon abgeraten.
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