ANTENNE VORARLBERG
Mehr Musik! Mehr Vielfalt!
Mystisch leuchtet das große Feuer in der Nacht und lässt die gesamte Umgebung in seinem Licht erstrahlen: Die Gipfel der Berge ringsum scheinen dadurch komplett in Flammen zu stehen, orange-rötlich leuchten sie in der dunklen Nacht. Endlich ist es nämlich wieder so weit: die alljährliche Nacht der Sonnwendfeuer ist gekommen.
Viele Vorarlberger sehen das Sonnwendfeuer heute als mehr oder weniger gleichbedeutend wie das bekannte Funkenfeuer an. Tatsächlich gibt es auch bestimmte Parallelen zwischen den beiden alten volkstümlichen Brauchtümern: An beiden Festen wird bei uns in Österreich ein großes und traditionelles Feuer entzündet. Dieses soll nach altem Volksglaube dabei helfen böse Geister zu vertreiben: Einmal wird das Feuer am Funkensonntag entzündet und einmal um den Sommerbeginn an Sonnwendfest zu zelebrieren.
Hinter den auch bei uns üblichen Sonnwendfeuern steckt ein uraltes Brauchtum, das sogar noch aus der Zeit der Kelten stammt. Noch heute werden auf zahlreichen Mai- und Vorsäßen vom Bregenzerwald bis ins Klostertal und ins Montafon die traditionellen Feuer entzündet.
Doch warum genau wird die Sonnwende eigentlich immer genau zwischen dem 21. und dem 24. Juni gefeiert? Um diese und andere Fragen zu beantworten, haben wir etwas recherchiert und hier einige interessante Fakten zum Fest der Sommersonnenwende für euch zusammengesucht.
Jetzt auf „weiter“ klicken!
Der 21. Juni ist der astronomische Sommeranfang, an diesem Tag erreicht die Sonne den höchsten Stand. Ab der Sommersonnenwende werden die Tage schließlich wieder kürzer und kürzer. In der vorchristlichen Zeit galt die Sonne als Symbol für die Leben spendende Kraft. Im Christentum ist der 24. Juni der Gedenktag von Johannes dem Täufer, der auch als „Zeuge für das Licht“ (also für Jesus) bekannt ist.
Im Mittelalter wurde die Sonnwende noch mit großen Festen gefeiert. Das Betrachten des Feuers verhieß den Menschen und auch den Tieren Glück, Segen und auch Heilung von allen möglichen Krankheiten. Zum Schutz vor bösen Geistern hängte man damals am Johannistag geflochtene Kräuterkränze an den Türen oder Fenstern auf.
Nicht jeder fand Gefallen an der Sonnwendfeier: Vor allem im 18. Jahrhundert wurden die Feiern von hohen Geistlichen wegen angeblicher „heidnischer Umtriebe“ verboten. Erst später wurden die Sonnwendfeuer in Vorarlberg wieder populär: Seit den 1970ern wird der Brauch wieder mehr und mehr gepflegt – der germanische Kult mit dem mystischen Feuerzauber gehört mittlerweile einfach zum Ländle dazu.
Wann und wo in Vorarlberg gefeiert wird, seht ihr hier!
Das könnte Dich auch interessieren