ANTENNE VORARLBERG
Mehr Musik! Mehr Vielfalt!
Unbewusst wandert der Finger in den Mund. Die Zähne beginnen an den Nägeln zu knabbern, und das geht sogar so weit, bis das Nagelbett sichtbar wird. Dieses Ritual wiederholen Millionen Menschen tagtäglich – viele leiden darunter. Obwohl wenige sich mit dieser Marotte abfinden können, schaffen sie es nicht, gegen das Nägelkauen etwas zu unternehmen, um endlich auch schöne und vorzeigbare Nägel zu bekommen.
Experten bezeichnen das Nägelkauen als eine spannungsabbauende Verhaltensgewohnheit. Hilflosigkeit in bestimmten Situationen oder auch Stress, sowie Ängste können Auslöser sein, um den Finger zum Mund zu führen und an den Nägeln zu kauen. Aber es kann auch einfach Langeweile sein.
Dazu ist Nägelkauen unattraktiv und unhygienisch. Auch kann es gesundheitsgefährdend sein, wenn ihr stark an euren Nägeln kaut. Im schlimmsten Fall kann es zu Infektionen des Nagelbetts führen. Und wenn jemand so stark kaut und an den Nägeln beißt, dass er blutet, kann das auch auf psychische Störungen hinweisen. Um die wirkliche Ursache zu finden, muss natürlich ein Arzt oder Psychologe aufgesucht werden.
Als Jemand, der an den Nägeln kaut, sollte man sich auch immer vor Augen halten, dass andere Menschen einem auf die Hände schauen. Vor allem im Job ist es wichtig, da es unschön aussieht und auf viele auch abschreckend wirkt.
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Nägelkauen ist oft ein Anzeichen für Unsicherheit und Nervosität. Das Kauen der Nägel kann mit psychischen Störungen einhergehen. Auch Hyperaktivität ist manchmal verantwortlich, falls ihr krampfhaft an euren Nägel knibbelt. In besonders schlimmen Fällen kann es auch ein Zeichen für einen Hang zum selbstverletzenden Verhalten sein. Oft beginnt das Nägelkauen schon in der frühen Kindheit. In schweren Fällen können sich Nagelplatte und Nagelhaut entzünden und starke Schmerzen verursachen. Der Schutz der Fingerspitzen durch den Nagel ist in diesem Fall nicht mehr gewährleistet und es kann schneller zu unangenehmen Verletzungen kommen.
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Zunächst solltet ihr beobachten, in welchen Situationen ihr das Nägelkauen zur Gewohnheit gemacht habt. Der Zwang kann sich auch durch Berührung oder Kratzen der Nägel ausdrücken, manche stecken auch die Finger ständig in den Mund. Der zweite Schritt ist zu identifizieren wann genau diese Gewohnheit auftritt, zum Beispiel bei Prüfungen, vor schwierigen Entscheidungen usw. Der dritte und letzte Schritt ist es Aktivitäten zu wählen, die diese Art von Stress vermeiden und eure Hände beschäftigt halten: Es sollten Aktivitäten sein, die ihr gerne tut, wie Sport, Tanzen, Instrumente spielen oder Schreiben. Auf diese Weise kontrolliert ihr eure Angst und schädigt eure Nägel nicht mehr. Auch bei Kindern ist dies eine sehr hilfreiche Methode. Manche Kinder verzichten aufs Knabbern, wenn sich die Hände anderweitig beschäftigen können: mit einer Murmel, einem Magic-Würfel oder einem Armband.
Nägelkauen passiert meist ganz unbewusst. Das Auftragen einer schlecht schmeckenden Tinktur reicht oft schon aus, sich dieses Laster abzugewöhnen. Bittere Tinkturen, die den unbewussten Nagelbeißer garantiert aufschrecken, erhält man in der Apotheke.
Kaugummi kann ein guter Ersatz sein. Immer wenn ihr merkr, dass ihr kauen möchtet, nehmt stattdessen einen Kaugummi in den Mund. Nägel- und Kaugummi kauen geht nicht gleichzeitig.
Nehmt zur Sicherheit immer eine Feile und eine kleine Schere mit. Damit könnt ihr störende Unebenheiten beseitigen und abstehende Haut entfernen. Ein Grund weniger, an den Nägeln zu kauen.
Viele Frauen, die an ihren Nägeln kauen, sind darüber unglücklich. Vor allem, weil man es den Nägeln und ihrer Form so stark ansieht. Was helfen kann, sind künstliche Nägel. Denn die verhindern, dass ihr an eurem natürlichen Nagel rumkauen könnt und sorgen dafür, dass euer Nagel unter dem Kunstnagel wachsen kann. Auch farbige Klebefolien für die Nägel können den gleichen Effekt haben.
Ermahnungen oder gar schimpfen hat Nägelkauern noch nie geholfen. Das bedeutet aber nicht, dass Eltern ständiges Kauen ignorieren müssten. Häufig kauen Kinder unbewusst an den Nägeln. Mütter und Väter dürfen sie ruhig darauf hinweisen. Das kann in der Öffentlichkeit z.B. mit einem vorher vereinbarten Codewort („Taschentuch?“) geschehen. Notorische Nägelkauer stehen unter Druck. Deshalb sollten Eltern klären, ob das Kind etwas quält oder es – zu Hause oder in der Schule – womöglich überfordert ist. In jedem Fall hilfreich: die drei großen Z (Zuwendung, Zeit, Zärtlichkeit).
Bedeckt eure Nägel täglich mit Pflaster (ihr könnt die Pflaster nach jeder Dusche erneuern). Nach einer Weile, wenn ihr das Pflaster abnehmt, werdet ihr sehen, wie wunderbar und gesund die Nägel nachwachsen. Wiederholt den Vorgang so oft wie nötig.
Wenn ihr eine neue Leidenschaft entdeckt, werdet ihr ganz aufs Nägelkauen vergessen. Ihr könnt eure Wohnung umdekorieren, lernen zu stricken, laufen oder andere Outdoor-Aktivitäten durchführen. Vielleicht interessiert es euch sogar eure Freundinnen mit einer Maniküre zu verwöhnen. Arbeiten mit Materialien wie Ton und Gips sind sehr ratsam, da eure Hände dabei ständig schmutzig sind.
Immer dann, wenn ihr Lust zum Kauen verspürt, könnt ihr die Hände mit einer Handcreme einreiben. Zum einen sind die Hände dann beschäftigt, zum anderen werden sie so eklig fettig, dass ihr sicher nicht mehr an den Nägeln kauen möchtet.
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