ANTENNE VORARLBERG
Mehr Musik! Mehr Vielfalt!
Kinder sind eine beliebte Zielgruppe der Werbung. Täglich wird ihnen farbenprächtig vor Augen geführt, was alles scheinbar problemlos mit dem Taschengeld zu haben ist. Süßes, Comics, Spielsachen, Eis und vieles mehr. Umso wichtiger ist es da, Kindern rechtzeitig beizubringen, angemessen mit Taschengeld umzugehen! Aber ab wann sollte ein Kind überhaupt Taschengeld bekommen und vor allem wie viel?
Ja, diese Frage stellen sich wohl die meisten Eltern. Irgendwann kommen die Kinder in ein Alter in dem sie auch lernen sollten mit Geld umzugehen. Bekommen Kinder gar kein Taschengeld, dann kann es leicht passieren, dass sie als Erwachsener keinen Bezug dazu haben und nicht einschätzen können, wie viel sie haben und was sie ausgeben können.
Vor allem, wenn mal als Jugendlicher im Rahmen der Lehre oder des Ferialjobs mit dem ersten verdienten Geld in Berührung kommt, hat man zuerst einmal viele Wünsche. Und man ist so euphorisch, dass man vielleicht gar nicht bewusst darüber nachdenkt, ob man sich das überhaupt leisten kann. Und man denkt vielleicht schon gar nicht daran, etwas auf die Seite zu legen.
Kleinere Kinder sind es gewohnt, dass alles die Eltern bezahlen. Und darum ist es wichtig, dass auch die Kinder wissen, dass die Eltern für das Geld arbeiten gehen müssen und nicht alles gekauft werden kann.
Wir haben für euch aus diesen Gründen die wichtigsten Infos und Tipps rund ums Thema „Taschengeld“ zusammengefasst.
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Als Einstiegsalter empfehlen Experten in der Regel die Vollendung des sechsten Lebensjahrs. In den ersten Jahren ist es sinnvoll, die Summe wöchentlich auszuzahlen. Gerade für Kinder im Grundschulalter ist dieser Zeitraum überschaubarer. Im Alter von neun oder zehn Jahren kann das Taschengeld dann monatlich ausgezahlt werden. Hier ein kleiner Richtwert:
6 bis 7 Jahre: 1,50 bis 2,00 wöchentlich
8 bis 9 Jahre: 2,00 bis 2,50 wöchentlich
10 Jahre: 12,50 monatlich
11 Jahre: 15,00 monatlich
12 Jahre: 17,50 monatlich
Taschengeld ist wichtig für die Entwicklung. Kinder haben stets viele eigene Wünsche. Mit eigenem Taschengeld können sie lernen, sich diese auch zu erfüllen. Dadurch werden Kinder selbstständig und lernen den Umgang mit Geld. Wenn sie am Monatsanfang alles ausgeben, wird ihnen sehr schnell bewusst werden, wie lang und zäh 30 Tage sein können bis wieder Geld kommt. Die Höhe des Taschengeldes ist abhängig von der wirtschaftlichen Situation der Familie. Einigen Sie sich im Vorfeld mit der Familie, welche Summe das Kind bekommen soll und wer das Geld auszahlt.
So sollte es nicht vorkommen, dass das Kind neben dem Taschengeld immer wieder etwas von Papa oder den Großeltern zusätzlich zugesteckt bekommt. Das Kind muss wissen, mit welchem Betrag es monatlich (bei Kindern bis zu 10 Jahren besser wöchentlich) zu rechnen hat und kann dann selbst planen.
Solange sich das Kind an die festgelegten Regeln hält, dürfen sich Eltern bei der Verwendung des Taschengelds auch nicht einmischen (ausgenommen sind natürlich gefährliche oder verbotene Dinge wie Waffen, Zigaretten, Alkohol, Filme ab 16 etc.). Gibt euer Kind das ganze Geld nur für Süßigkeiten aus oder Spielsachen, die nach eurer Meinung sinnlos sind, solltet ihr euch zurückhalten. Das Taschengeld muss dem Kind frei zur Verfügung stehen. So bekommt euer Kind das Gefühl, in diesem kleinen Bereich wirklich selbst entscheiden zu können und lernt, verantwortungsbewusst zu handeln.
Ist das Taschengeld schnell alle und das Kind hat noch Wünsche, muss es bis zum nächsten Zahltag warten. Seid nicht zu gutmütig und gebt ihm einen Nachschlag oder Vorschuss. Nur so lernt es, dass das Geld sinnvoller eingeteilt werden muss. Ist euer Kind „pleite“, weil es vom Taschengeld zu viele Süßigkeiten gekauft hat, ist es vielleicht anschließend traurig, dass das Geld nicht mehr für den Lieblingscomic reicht. Da hilft nur: trösten und darüber reden, wie man eine solche Panne das nächste Mal am besten vermeiden kann. Stockt auch in einem solchen Fall keinesfalls aus Mitleid das Taschengeld auf, auch nicht ausnahmsweise! Euer Kind wird daraus nur lernen, dass ihr bereit seid, für seine „Fehleinschätzungen“ zu bezahlen!
Selbst verdientes Geld (z.B. für Rasenmähen) gibt ein Gefühl dafür, wie Arbeit und Verdienst zusammenhängen und es fördert Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein. Faustregel: Bis 14 Jahre nicht mehr als 3 Euro die Stunde zahlen. Bei älteren Kindern ist es Verhandlungssache. Wichtig: Gemeinsame Aufgaben im Haushalt wie Zimmer aufräumen oder Geschirrspüler ausräumen gehören nicht dazu und sollen auch nicht bezahlt werden!
Zahlt regelmäßig, damit euer Kind planen kann. UND: Taschengeldentzug ist keine geeignete Strafe. Zahlt daher unabhängig vom Verhalten oder den Schulleistungen des Kindes! Das Taschengeld sollte zudem immer genau zum selben Termin ausbezahlt werden (z.b. immer der erste eines Monats). Bezahlt das Taschengeld unaufgefordert – das Kind sollte dem Geld nicht nachlaufen müssen.
Wünscht sich das Kind etwas, was den Rahmen des Taschengeldes übersteigt, ermuntert es dazu, jeden Monat eine bestimmte Summe in ein Sparschwein zu stecken. So lernt das Kind nach einer längeren Ansparzeit das erworbene Produkt viel mehr zu schätzen. Manchmal ist es auch besser, für etwas Teureres eine Zeit lang zu sparen, als etwas Billiges zu kaufen, das dann schnell kaputt geht.
Taschengeld ist nicht dafür gedacht, dass eure Tochter oder euer Sohn davon notwendige Alltagsgegenstände kaufen muss, wie z. B. Schulsachen, Lebensmittel oder Kleidungsstücke. Wenn euer Kind allerdings besonders teure Produkte haben will, wie etwa einen speziellen Füller, obwohl es bereits einen tauglichen besitzt, sollte es diesen Luxusgegenstand durchaus selbst mit dem Taschengeld finanzieren. Wünscht euer Kind sich besonders teure Markenschuhe oder -klamotten, solltet ihr einen Kompromiss schließen: Gebt den Betrag, den ihr für ein Paar Schuhe, einen Pulli oder eine Jeans angemessen findet, euer Kind zahlt dann die Differenz mit dem Taschengeld dazu. Vorausgesetzt natürlich, euer Kind benötigt gerade neue Schuhe oder einen neuen Pullover!
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