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Wird die Milch bei Gewitter sauer?

Milch-Pixabay

Jeden Tag werden wir im Internet, in Zeitschriften oder im Fernseher von Ernährungstipps überrollt. Das ist gut, das ist nicht gut und dies und jenes sollten wir auf keinen Fall tun. Noch dazu werden viele Ernährungstipps, an die wir seit Jahren glauben, einfach wieder widerlegt.

Mit der Zeit haben wir keine Ahnung mehr, an was wir glauben sollen oder können und was richtig oder falsch ist. Dazu kommen noch jeden Tag neue Wunderwaffen der Ernährung, die uns schlanker, fitter, gesünder oder z.B. ausgeglichener machen sollen. Kein Wunder, dass wir da mit der Zeit komplett durcheinander sind und keine Ahnung mehr haben, was stimmt und was nicht.

Und da wir jeden Tag essen und trinken müssen, fällt uns die Entscheidung immer schwerer, was gut ist und was nicht. Was nur ein Mythos ist und was uns wirklich guttut. Hier hilft es auch nicht, einfach alles in Maßen zu genießen, denn meist gibt es irgendjemanden am Tisch, der meint, dass wir das nicht essen sollen.

Essen ist natürlich ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und somit ist es nicht verwunderlich, dass sich die verschiedensten Mythen um dieses Thema ranken. Doch welche stimmen wirklich? Hat Spinat so viel Eisen, wie behauptet wird? Oder macht Bier dick? Wir haben die bekanntesten und spannendsten Ernährungsmythen genauer unter die Lupe genommen.

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Enthält Tiefkühlgemüse wirklich weniger Vitamine?

Nein. Im Gegensatz zum frischen Obst und Gemüse aus dem Supermarkt enthält Tiefkühlkost sogar oft mehr Vitamine. Das liegt daran, dass das TK-Gemüse bereits kurz nach der Ernte schockgefrostet sowie licht- und luftdicht verschlossen wird. Dadurch werden die Vitamine weitestgehend erhalten. Die Kälte verhindert, dass sich ungesunde Pilze, schädliche Bakterien und weitere Schädlinge im Gemüse einnisten können. Die im Gemüse enthaltenen Vitamine durch die Kälte im Tiefkühlfach vor dem Zerfall geschützt.

Beim frischen Gemüse nimmt die Zahl der Vitamine bis zum Verzehr stark ab, da das Obst und Gemüse falsch und meist zu lange gelagert wird. Ein weiterer Vorteil von TK-Gemüse ist, dass es schneller zuzubereiten ist als frisches Gemüse, da das Putzen wegfällt. Jedoch soll an der Stelle nicht abgeraten werden, frisches Gemüse zu essen. Vielmehr solltet ihr beim Kauf regionalen und vor allem saisonalen Produkten den Vorzug geben. Sie haben keine langen Transportwege hinter sich und sind noch frisch. Denkt daran, euer Obst und Gemüse dunkel und kühl zu lagern, denn Vitamin C ist licht- und temperaturempfindlich.

Enthält Spinat wirklich so viel Eisen?

Das ist leider ein Ernährungsirrtum. Spinat enthält zwar Eisen, aber es gibt deutlich eisenhaltigeres Gemüse. Mit einem Eisengehalt von 2,2 mg pro 100 g verliert Spinat deutlich im Vergleich zu Bohnen, Linsen oder Erbsen. So weisen 100 g Linsen sogar einen Wert von 7 mg Eisen auf. Auch tierische Produkte wie Leber haben einen hohen Anteil an Eisen und das kann der menschliche Körper sogar besser verarbeiten als Eisen aus pflanzlichen Produkten.

Machen Light-Produkte schlank?

Es wäre schön, wenn es so wäre. Leider ist auch dies ein Ernährungsirrtum. Heutzutage gibt es viele Light-Produkte zu kaufen, die uns vortäuschen sollen, dass sie gesünder sind als die anderen, normalen Wurst- und Käsesorten, Chips, Getränke und vieles mehr. Jedoch bedeutet Light nicht automatisch zucker-, fett- oder kalorienfrei. Das Wörtchen “light” sagt meist nur aus, dass ein Produkt weniger von den “bösen” Inhaltsstoffen enthält als die “normale” Alternative.

Je nach Produktart bezeichnet der Begriff den Verzicht von dick machenden Bestandteilen oder anderen ungesunden Zutaten wie Zucker, Alkohol oder Fett. Bei diesen Produkten werden lediglich ein oder mehrere Inhaltsstoffe ausgetauscht oder einfach weggelassen. Was zudem ein beobachtbares Phänomen ist, das mehr von diesen Produkten gegessen wird. Da die Light-Produkte suggerieren, sie seien gesund und haben weniger Kalorien, essen viele automatisch mehr. Das heißt, ihr nehmt trotz Light-Produkten zu. Zudem ist bis heute nicht gesetzlich geregelt, was ein Light-Produkt ist. So kann sich eigentlich so gut wie jedes Produkt mit dem Beinamen Light betiteln. Wenn das Produkt fettreduziert ist, wird meist ein höherer Zuckeranteil beigemischt. Fette sind Geschmacksträger, fallen diese weg, muss der fehlende Geschmack ersetzt werden und dies geschieht oft mit Zucker.

Sind Honig und Fruchtzucker gesünder als normaler Zucker?

Ein weiterer Ernährungsirrtum, der auch schon den kleinen Kindern beigebracht wird: “Frisches Obst ist gesünder als Bonbons und Gummibärchen”. Auf der einen Seite stimmt es, da Obst Vitamine enthält und Süßigkeiten nicht. Doch Vorsicht, auch der Fruchtzucker in Obst kann dick machen, wenn Sie zu viel davon essen. Zudem hat Fruchtzucker keine sättigende Wirkung. Vor allem Trauben und Bananen sind wahre Kalorienbomben und enthalten viel Fruchtzucker. Egal, ob er aus der Fabrik oder aus der Frucht kommt. Zucker bleibt Zucker. Daher sollte auch Obst nur in Maßen gegessen werden, aber bitte verzichtet nicht gänzlich auf Obst. Es ist immer noch gesünder als Schokolade.

Auch ist Honig nicht allzu gesund. Er enthält 80 % Zucker. Er ist zwar ein natürliches Süßungsmittel mit Vitaminen, jedoch sind Honig und auch Sirup nicht wesentlich gesünder als Zucker und können auch Karies fördern. Es ist eher eine Geschmackssache, ob mit Zucker oder Honig gesüßt wird. Auch sind die im Honig enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe in so kleinen Mengen vorhanden, dass sie eigentlich nicht der Rede wert sind.

Helfen viele Vitamine dabei gesund zu bleiben?

Wahrscheinlich kennt ihr es auch: Ihr seid krank und alle sagen, ihr solltet mehr Vitamine zu euch nehmen, damit ihr schnell wieder gesund werdet. Dabei ist es nicht nachgewiesen, dass Vitamin C wirklich vor Erkältungen schützt und auch den Genesungsprozess beschleunigt.

Fakt ist, der menschliche Körper benötigt Vitamine. Jedoch reicht es aus, wenn ihr eine gesunde, ausgewogene Ernährung habt und etwa fünf Portionen Obst und Gemüse täglich esst. Achtet am besten darauf, dass der Gemüseanteil bei den Portionen dem Obst überwiegt, da viele Obstsorten viel Fruchtzucker enthalten.

Fördert Schnaps nach dem Essen die Verdauung?

Ein weiterer Ernährungsirrtum ist der, dass Schnaps die Verdauung anregen soll und daher häufig nach fettigem Essen, wie dem Sonntagsbraten, getrunken wird. Wer einen Schnaps trinkt, bekommt oft ein warmes Gefühl nach dem Trinken. Das ist jedoch meist ein subjektives Gefühl und weist auch nicht auf eine angeregte Verdauung hin. Hätte der Kräuterschnaps keinen Alkohol, dann würde er beruhigend auf den Magen wirken, da Schnaps meist Kümmel, Fenchel oder Bohnenkraut enthält. Eine Wirkung von Schnaps ist jedoch, dass er das Völlegefühl nach dem Essen beseitigt. Der Schnaps lockert die Magenmuskulatur, wodurch das Völlegefühl gemindert wird. Doch wird der Stoffwechsel durch den Alkohol langsamer, da zuerst der Alkohol und danach erst das Fett aus dem Essen abgebaut und verdaut wird. Damit ist der verdauungsfördernde Schnaps ins Reich der Mythen zu verbannen und ihr solltet lieber einen Espresso nach dem Essen trinken, so wie es beispielsweise in Italien üblich ist. Dieser fördert nämlich wirklich die Verdauung.

Ist Bier eine Kalorienbombe?

Das kann mit einem klaren “jein” beantwortet werden. Wer ein kleines Bier trinkt, nimmt an sich weniger Kalorien zu sich als jemand, der ein Glas Rotwein trinkt. Damit ist Bier nicht das kalorienreichste alkoholische Getränk. Jedoch haben Biertrinker oftmals den berühmten Bierbauch. Wie kommt der denn dann zustande? Das Ansetzen des Bauchs hängt meist mit der Ernährung zusammen. So knabbern viele Snacks oder nehmen ein deftiges Essen zu sich, wenn sie Bier trinken. Der Alkohol in Verbindung mit dem kalorienreichen Essen verlangsamt die Fettverbrennung und trägt daher nicht gerade zum Abnehmen bei. Zudem bleibt es oftmals auch nicht nur bei einem kleinen Bier. Fazit: Die Kombination aus Bier und ungesundem Essen begünstigt den Bierbauch. Das Bier allein kann jedoch nicht dafür verantwortlich gemacht werden.

Kein Essen mehr nach 18 Uhr und wir werden schlank – stimmt das?

Ob irh zunehmt oder nicht, ist nicht tageszeitabhängig, sondern hängt von der gesamten Kalorienaufnahme ab. So ist es eher wichtig, wie viele Kalorien ihr über den Tag verteilt aufnehmt und nicht wann. Ihr könnt ruhig nach 18 Uhr etwas essen, denn nachts wird auch verdaut – nur langsamer. Ein Vorteil ist jedoch, wenn ihr nach 18 Uhr nichts mehr esst, trickst ihr euch automatisch aus. Da ihr auf jegliches Essen nach 18 Uhr verzichtet, nascht ihr auch nicht mehr vor dem Fernseher und drosselt daher eure Gesamtkalorienzufuhr, da die unnötige Kalorienzufuhr in Form von Süßigkeiten oder Chips wegfällt.

Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?

Nein. Selbst wer mehrere Tassen Kaffee täglich trinkt, braucht nicht zu befürchten, dass der Körper austrocknet. Bis zu vier Tassen haben keinen negativen Einfluss auf euren Wasserhaushalt im Körper. Selbst die oft beschriebene harntreibende Wirkung von Kaffee ist eher eine subjektive Wahrnehmung. Doch genau dies ist der Grund, warum es den Mythos “Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit” überhaupt gibt. Da viele Menschen nach dem Genuss von Kaffee öfter auf Toilette müssen, denken sie, dass der Kaffee dem Körper dementsprechend Flüssigkeit entzieht. Dem ist jedoch nicht so.

Wird die Milch bei Gewitter sauer?

Es kann passieren, dass Milch bei Gewitter sauer wird. Jedoch handelt es sich dabei um unbehandelte Frischmilch, die durch schwül-heißes Wetter vor dem Gewitter kippt, da sich die Milchsäurebakterien unkontrolliert vermehren können. Die Frischmilch würde dann zu Dickmilch werden. Also stimmt die alte Bauernregel zumindest bei Frischmilch in ihrer unbehandelten Rohform. Dies passiert jedoch nicht mehr mit der heutigen pasteurisierten oder homogenisierten Milch. Die behandelte Milch kann jedoch auch schlecht werden, wenn sie bei Gewitter draußen steht. Dann riecht und schmeckt sie unangenehm, wird aber nicht direkt sauer. Wenn die Milch ordnungsgemäß im Kühlschrank steht, kann ihr jedoch das schwül-heiße Wetter nichts anhaben.

Ist Butter ungesünder als Margarine?

Nein. So ist der Energiehaushalt von Margarine und Butter nahezu gleich. Der Unterschied ist, dass Butter gesättigte und Margarine ungesättigte Fettsäuren hat. Zudem ist Butter ein natürliches Lebensmittel. Sie hebt den Anteil von herzschützendem Cholesterin im Körper. So ist Butter die bessere Alternative. Es besteht zwar das Vorurteil, Butter würde den Cholesterinspiegel steigen lassen und dadurch nicht gut sein. Jedoch hat das mit der Nahrung aufgenommene Cholesterin wenig Einfluss auf den Gesamtcholesterinwert im Körper. Da unser Körper selbst Cholesterin produziert, wenn wir zu wenig im Körper haben. Cholesterin benötigt der Körper zum Aufbau unserer Zellen. Zudem wird Cholesterin zur Bildung der Gallensäure und diverser Hormone benötigt.

Steigt unser Cholesterinspiegel beim Verzehr von zu vielen Eiern?

Es stimmt, dass Eier viel Cholesterin enthalten. Jedoch schlägt sich das nicht negativ auf unseren Cholesterinspiegel nieder. So beeinflusst unsere Ernährung den Cholesterinspiegel nur zu etwa 25 %, da ein Großteil des Cholesterins von unserem Körper selbst produziert wird. Die Cholesterinbildung findet übrigens in der Leber statt und es ist ein lebenswichtiger Stoff. Eigentlich sind Eier sogar gesund, da sie Vitamin B, D, K sowie viele Mineralstoffe und Jod enthalten. Gesättigte Fettsäuren, die ihr unter anderem durch Wurst und Braten aufnehmen, sind eher schlecht für euren Cholesterinspiegel.

Ist viel trinken wirklich gesund?

Der Körper benötigt etwa 2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag. Davon wird schon einiges über die Nahrung aufgenommen, so dass es ausreicht, etwa 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken. Am besten greift dabei auf Wasser zurück, da Säfte und Limonaden zu viele Kalorien haben. Bei Hitze und sportlicher Betätigung solltet ihr unbedingt eure Flüssigkeitsaufnahme an die Situation anpassen. Je nach Anstrengung solltet ihr bis zu 3 Liter Wasser trinken. Aber auch zu viel trinken kann schädlich sein. Wenn ihr zu viel Flüssigkeit zu euch nehmt, kann es zu einem Salz- und Mineralverlust (Natrium, Kalium, Magnesium) im Körper kommen. Eine Hirnschwellung kann die Folge sein. Um dies zu erreichen müsstet ihr jedoch extrem viel trinken. Das wären mindestens sieben Liter Wasser pro Tag.