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Achtung Verwechslungsgefahr – so erkennen Sie Bärlauch

Bärlauch-Pixabay

Der Bärlauch gehört zu den frühesten Pflanzen, die man im Jahreslauf sammeln kann. Die Erntezeit des Bärlauchs geht von: März bis April Je nach Gegend und abhängig von der Ausdauer des Winters findet man schon Anfang März die ersten zarten Bärlauchblätter oder man muss bis Mitte oder Ende März warten. Die Blätter der jungen Pflanzen schmecken besonders frisch und würzig. Im Laufe des Aprils wachsen meistens die weissen Blüten heran. Die Blätter von blühenden Pflanzen schmecken nicht mehr so gut wie die jungen Blätter. Ausserdem werden die Blätter allmählich unansehnlich und faserig. Wenn man also zur Blütezeit Bärlauch sammeln will, sollte man nach Pflanzen Ausschau halten, die noch nicht angefangen haben zu blühen. Die Blüten schmecken übrigens auch sehr würzig, auch wenn sie so unschuldig und lieblich aussehen. Bärlauch kann aber sehr schnell mit anderen giftigen Planzen verwechselt werden. Wir geben praktische Tipps, mit denen Sie Bärlauch sicher und richtig sammeln.

Bärlauch erkennen und richtig sammeln:

  • Wo wächst Bärlauch?

Der Bärlauch wächst vor allem in halbschattigen Laubwäldern, besonders gerne in Auwäldern. Der Boden muss feucht sein, locker und humusreich, dann fühlt der Bärlauch sich wohl. Er liebt auch reichlich Kalk, mag aber keinen rein sandigen Boden. Wenn man diese Eckdaten kennt, weiss man eigentlich schon, wo man nach dem Bärlauch Ausschau halten muss. Er wächst nicht überall, aber dort, wo er sich eingelebt hat, wächst er meistens in grossen Massen, vorausgesetzt die Stelle ist gross genug, dass er sich massenhaft ausbreiten kann.

  • Typische Merkmale vom Bärlauch:

Bärlauch besitzt einen kräftigen Knoblauchduft und diesen riecht man im Frühling in Wäldern, Parks und Gärten. Die Blätter sind zungenförmig. Bis zur Zeit der Blüte sind sie gut zum Sammeln geeignet. Als Faustregel gilt: Je jünger, desto zarter und besser. Auf jedem Stiel sitzt ein Blatt. Die Blätter sitzen in Gruppen dicht aneinander. Manchmal kann man in Bodennähe schon eine Knospe erkennen. Die Blätter haben eine deutliche Mittelrippe und sind auf der Unterseite matt.

  • Wann und wie soll geerntet werden?

Der Morgen, nachdem der Tau getrocknet ist, ist die beste Zeit zum Ernten, denn dann ist der Bärlauch am saftigsten. Schneiden Sie die Pflanzenteile vorsichtig mit einer Schere ab, nicht reißen oder rupfen. Das Aroma bleibt gut erhalten, wenn Sie den gesammelten Bärlauch im luftigen Korb oder Stoffbeutel transportieren.

Damit die Pflanzen weiterleben und sich vermehren können, sollte man nur ein bis zwei Blätter je Pflanze ernten. Mit „Pflanze“ meine ich hier jetzt nicht die Einzelpflanze, die aus einer kleinen Zwiebel wächst und nur zwei Blätter besitzt, sondern die kleine Pflanzengruppe, die meist wie eine Familie zusammensteht.

  • Vorsicht: Verwechslungsgefahr!

Die Blätter vom Bärlauch sehen den Blättern der giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Riechen Sie daher beim Sammeln immer am Bärlauch: Reiben Sie ein Bärlauchblatt zwischen den Fingern, wenn Sie dann den kräftigen, knoblauchartigen Geruch des Bärlauchs vernehmen, können Sie ihn bedenkenlos sammeln.

Bärlauch als Medizin:

Bärlauch ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Magnsium stärkt unsere Muskeln, Vitamin C schützt vor Erkältungen. Bärlauch besitzt die gleich positive Wirkung auf unsere Gesundheit wie Knoblauch. Die Aromastoffe, die für den unverkennbaren Geschmack sorgen, so genannte Sulfide, werden beim Zerkleinern der Blätter in Allicin umgewandelt, das antibakteriell wirkt. Bakterien, die unser Immunsystem angreifen, werden abgetötet, daher können schon vorhandene Erkältungen mit Bärlauch bekämpft werden. Auch Fieber und Husten werden gelindert. Außerdem hilft Bärlauch gegen Magenbeschwerden und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus.

Bärlauch in der Küche verwenden:

Bärlauch schmeckt roh und gegart sehr lecker. Ist Ihr Magen empfindlich, dann dünsten Sie den Bärlauch vor dem Verzehr leicht an – so wird er bekömmlicher. Bärlauch ist schnell und leicht zu putzen: kurz unter Wasser halten, gut trocken schütteln und die welken Stellen entfernen.

So machen Sie Bärlauch haltbar:

  • Das Trocknen der Blätter ist nicht zu empfehlen, da zu viel Aroma verloren geht.
  • Ganze oder gehackte Blätter in einer Plastikdose oder einem Gefrierbeutel einfrieren.
  • Fein gehackten Bärlauch mit wenig Wasser oder Öl vermischen und portionsweise in einem Eiswürfelbereiter einfrieren. Die entstandenen Würzwürfel dann zur Aufbewahrung in eine Gefrierdose geben.
  • Sehr fein gehackte oder in Öl pürierte Blätter mit Öl bedeckt in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank oder Keller aufbewahren.
  • Weiterverarbeiten zu würzigen Zutaten wie Bärlauchöl, Bärlauchbutter, Bärlauchsalz etc.

Rezept für ein Bärlauchpesto:

Für ein bis zwei Gläser brauchen Sie:

  • 150 g Bärlauch (etwa ein großer Bund)
  • 50 g  Pinienkerne
  • 100 g Parmesan
  • 12 EL Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz und Pfeffer zum Abschmecken

Bärlauch waschen, auf Küchenkrepp oder einem sauberen Geschirrtuch abtropfen lassen und in dünne Streifen schneiden. Die Pinienkerne (ohne Öl) in einer Pfanne goldbraun rösten, bis sie duften. Danach abkühlen lassen und grob hacken. Öl, Bärlauch, Kerne und klein gepressten Knoblauch mit dem Käse in einem hohen Rührgefäß mit dem Stabmixer zu Brei verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Bärlauch-Pesto schmeckt lecker zu Nudeln oder als Brotaufstrich.