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Fieber senken – so geht’s!

k-Fiebermesser-Pixabay

Fast jeder von uns kämpft einmal im Jahr oder öfter gegen einen grippalen Infekt mit Fieber. Gerade jetzt im Winter und bei kalten Temperaturen sind wir anfällig für eine Erkrankung. Noch dazu verbreiten sich im Winter die Viren leichter. Denn meistens steckt einer den anderen an, oft im Büro, in dem man eng miteinander arbeitet. Dazu kommt Schmuddelwetter mit Regen und Nässe. Eventuell ist man auch mit dem Bus oder Zug unterwegs. Und gerade die öffentlichen Verkehrsmittel sind wahre Bakterien- und Virenschleudern. Deswegen sollten wir gerade jetzt auf eine ausreichende Hygiene und eine ausgewogene Ernährung setzen.

Fieber tritt gerade bei Kindern und Babys oft auf, bei Erwachsenen eher selten, meist im Zusammenhang mit einem grippalen Infekt. Bei Erwachsenen spricht man ab einer Körpertemperatur von mehr als 38 Grad Celsius von Fieber. Gesenkt werden sollte es jedoch erst ab 39 Grad und mehr, zum Beispiel mit einem Hausmittel gegen Fieber. Um Fieber zu behandeln, bieten sich viele verschiedene Möglichkeiten an. Dabei ist zu beachten, ob es sich bei der Person, die Fieber hat, um ein Baby, Kind oder einen Erwachsenen handelt. Nicht immer sind alle Möglichkeiten der Behandlung für alle Altersklassen angebracht.

Wir verraten euch die besten Hausmittel gegen Fieber. Das könnt ihr bei Fieber tun – jetzt auf „weiter“ klicken!

Viel trinken ist wichtig

Wer Fieber hat, sollte möglichst viel trinken. Durch das Schwitzen hat der Körper nun einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf und auch die durch den Schweiß aus dem Körper geschwemmten Mineralstoffe sollten dringend aufgefüllt werden. Trinkt deshalb während der Erkrankung mindestens zwei Liter am Tag. Am besten geeignet sind Mineralwasser und Tee. Experten empfehlen Teemischungen mit Hagebutte, Brombeeren, Pfefferminze und Melisse.

Zwiebelsocken gegen Fieber bei Kindern

Ein altbewährtes Mittel bei Fieber für Kinder (ab 6 Monate) und Erwachsene sind die heilwirkenden Zwiebelwickel. Voraussetzung für dieses Hausmittel sind warme Füße vor, während  und nach der Anwendung. Am besten, ihr nehmt vor dem Zwiebelwickel ein heißes Fußbad mit Salz.

Sie brauchen: 1-2 mittelgroße Zwiebeln, Mullbinde, Leinentuch (z.B. Heilwolle) und Wollsocken.

Schält die Zwiebel, dann klein schneiden. Erwärmt die Zwiebelstücke durch Wasserdampf auf einen umgedrehten Kochtopfdeckel. Legt die warmen Zwiebelscheiben auf die Fußsohlen des Kranken, so dass diese bedeckt sind, die Zehen lasst ihr frei. Gebt nun die Heilwolle, ein kleines Leinentuch oder Watte darauf und wickeln mit der Mullbinde alles fest. Darüber müssen nun die Wollsocken angezogen werden. Anschließend mit einer Wärmflasche ins Bett legen. Nach 1-3 Sunden den Zwiebelwickel erneuern.

Essigwaschungen

Seit Generationen haben sich bei Fiebererkrankungen Essigwaschungen bewährt. Waschte dazu euren ganzen Körper mit z.B. Apfelessig ab. Anschließend ins Bett legen und ruhen.

Wadenwickel – so macht man’s richtig

Wichtig: Wadenwickel niemals im Fieberanstieg anwenden!

Wadenwickel haben das Ziel, die Wärme im Körper umzuverteilen. Das heißt, das zuviel an Hitze im oberen Bereich (Kopf, Herz) wird durch die feuchten Tücher in den unteren Bereich abgeleitet. Richtig angelegte Wadenwickel wirken nicht nur fiebersenkend, sondern auch beruhigend und verbessern den Allgemeinzustand.

Das solltet ihr beachten:
Der ganze Körper muss warm sein, denn Wadenwickel wirken nur, wenn die Blutzirkulation im ganzen Organismus ungestört ist.

Ihr braucht:
2 Leinen-Innentücher, welche 1,5 Mal vom Fußgelenk bis zur Kniekehle um jedes Bein gewickelt werden.
2 Baumwoll-Zwischentücher
2 Außentücher, am besten aus Molton, oder Sie verwenden Wollkniestrümpfe.
Die Tücher sollten nicht zu dick sein, da sich sonst die Wärme stauen könnte.
1 Schüssel mit kalten bis handwarmen Wasser. Je kleiner das Kind, desto handwarmer das Wasser, d.h. höchstens 2-5°C unter der Fiebertemperatur. Erwachsene können kaltes Wasser verwenden.
1 Bettschutz als Unterlage (z.B. Handtuch)
Zusätze wie 1 TL Salz oder 1 EL Essig

So legt ihr die Wadenwickel an:
Durchnässt als erstes die Innentücher und wringt diese so aus, dass sie nicht mehr tropfen. Da die Feuchtigkeit dem Körper Wärme entzieht, achtet bitte darauf, die Tücher sehr feucht zu lassen. Ein zu stark ausgewrungenes Tuch würde Wärme erzeugen. Wickelt nun die Innentücher vom Fußgelenk über die Wade straff ein. Darüber wickelt ihr die Zwischentücher, dann das Außentuch, das bis zur Kniekehle gewickelt wird. Nur leicht zudecken.

Dauer der Anwendung:
10 – 20 min.

Wichtig: Nehmt die Tücher ab, bevor diese trocken werden. Das bedeutet: Je höher das Fieber ist, desto kürzer ist die Anwendung. Die Innentücher müssen nach dem Abnehmen immer gut durchgespült werden.
Führt das Auflegen der Wadenwickel mind. 3 Mal durch.  Zur Kontrolle solltet ihr das Fieber vor den Wadenwickeln und ca. 30. min danach messen. Eine Temperatursenkung von 1°C wird als Optimum angesehen.

Bei Säuglingen reicht es aus, wenn ihr statt der Wadenwickel ein feucht-warmes Tuch auf die Leisten beider Beine legt. ACHTUNG: Sollte euer Baby eine Plastikwindel tragen, öffnt diese bei erhöhter Körpertemperatur, da es ansonsten zu einem Hitzestau unter der Windel kommen kann.

Heißer Tee

Zum Wadenwickel gehört unweigerlich der Fiebertee. Hierfür gibt es eine Menge Rezepte für Tees, die das Schwitzen fördern und so die Abwehrkräfte steigern. Nach dem Trinken eines Fiebertees sollte man zu Bett gehen. Die beste Tageszeit für eine Schwitzkur ist der späte Nachmittag. Zu dieser Zeit ist Schweißproduktion stärker als sonst.

Lasst euch 30g Lindenblüten, 30g Holunderblüten und 20g Hagebuttenschale in euer Apotheke mischen. Gießt ein Teelöffel davon mit heißem Wasser in einer Tasse auf, lasst den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen und gießt ihn dann ab. Alternativ gibt es auch entsprechende Beuteltees.

Essigpatschen

Über den Essig wussten schon unsere Großeltern viel Wundersames zu berichten. So kann das Fieber auch mit Hilfe von Essigsocken gesenkt werden. Vermischt dazu 5 Teile warmes Wasser mit 1 Teil Essig (z.B. mit Apfelessig). Legt die Wollsocken oder Baumwollsocken in das Essigwasser, leicht auswringen (dass es nicht mehr tropft) und anziehen. Entweder trockene Socken darüber ziehen oder ein Baumwolltuch darüber wickeln. Ihr könnt die Essigsocken nach einer Stunde Einwirkzeit wechseln oder auch die ganze Nacht damit schlafen.

Wann zum Arzt?

Wenn das Fieber länger als drei Tage anhält und über 39 Grad Celsius beträgt, solltet ihr euch unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen. Anhaltende Temperaturen über 38 Grad Celsius können den gesamten Organismus erheblich belasten. Chronisch oder mehrfach Kranke sollten daher nicht unnötig zögern rechtzeitig einen Arzt zu konsultieren.

Fieberkrämpfe bei Kindern

Geschätzte vier Prozent aller Kinder leiden mindestens einmal an einem Fieberkrampf.  Zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 5. Lebensjahr kann es dabei immer wieder zu epilepsieartigen Anfällen bei Infektionen und Fieber kommen. Am häufigsten sind Kleinkinder zwischen dem 14. und 18. Lebensmonat vom Fieberkrampf betroffen.

Durch einen raschen Temperaturanstieg auf bis zu 39 Grad Celsius und höher kann ein Fieberkrampf ausgelöst werden. Gerade beim ersten Auftreten sind die Anzeichen für viele Eltern eine erschreckende Situation:

  • das Kind wird über kurze Zeit bewusstlos, reagiert nicht und ist nicht mehr ansprechbar
  • die Muskulatur des ganzen Körpers kann sich versteifen – auch Zuckungen kommen vor
  • die Augen sind verdreht oder das Kind hat einen starren Blick
  • durch das Anhalten der Luft laufen die Lippen blau an
  • das Kind ist danach meistens benommen und müde

Die meisten Fieberkrämpfe dauern höchstens drei Minuten und verursachen keinen Schaden am Gehirn eures Kindes. Der Mediziner unterscheidet zwischen einem unkomplizierten Fieberkrampf, der nur einmalig oder kurz auftritt, und einem komplizierten (atypischen) Verlauf, der bis zu 15 Minuten lang dauern und wiederholt vorkommen kann.

Die meisten Kleinkinder sind von der unkomplizierten Form betroffen. Dabei ist die Chance, dass das Kind einen Fieberkrampf erleidet, umso größer, wenn eine familiäre Veranlagung dazu vorliegt. Grundsätzlich kann man sagen: Je jünger das Kleinkind beim ersten Fieberkrampf ist, desto größer die Chance, dass es nochmals einen erleidet.

Wichtig: Tritt der Fieberkrampf zum ersten Mal auf oder dauert länger als drei Minuten, verständigt den Kinderarzt oder Notarzt!

Verhaltensregeln für Eltern:

  • Schaut auf die Uhr und messt nach, wie lange der Krampfanfall dauert.
  • Schützt euer Kind vor Verletzungen: Legt es so hin, dass es nirgendwo herunterfallen kann – zum Beispiel ins Gitterbettchen oder auf den Boden.
  • Bei Erbrechen dreht es seitlich so hin, dass das Erbrochene abfließen kann und nicht verschluckt wird.
  • Lockert die Kleidung.
  • Schiebt keinen Beißstock in den Mund – dadurch kommt es häufig zu Zahnschäden, die schlimmer sind als ein Biss in die Zunge oder Wange.
  • Versucht nicht, die Zuckungen zu stoppen.

Eine zuverlässige Vorbeugung gegen Fieberkrämpfe gibt es nicht. Ist euer Kind anfällig für Fieberkrämpfe, ist die wichtigste Maßnahme, hohe Temperaturen zu verhindern. Steigt das Fieber auf über 38,5 Grad Celsius, versucht es mit Wadenwickeln oder Fieberzäpfchen zu senken. Die Dosierung von Fieberzäpfchen oder -saft sollte mit dem Kinderarzt unbedingt abgesprochen sein.