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Schlaf-Mythen: Was stimmt wirklich und was nicht?

Baby-Pixabay

Ein guter, tiefer Schlaf ist wichtig für die Gesundheit. Nicht ohne Grund heißt es, Schlaf ist die beste Medizin. Doch auch da gibt es viele Mythen, wie zum Beispiel: Kinder brauchen viel Schlaf und Erwachsene kommen mit deutlich weniger aus? Oder versucht ihr öfters extra vor Mitternacht einzuschlafen, weil das gesünder sei? Habt ihr euch schon sagen hören, „Heute ist sicher Vollmond, so unruhig wie ich geschlafen habe.“

Viele Experten sagen, man sollte auch jeden Tag zur selben Zeit ins Bett gehen. Das gilt euch für’s Wochenende. Aber hilft das wirklich? Und wie viele Stunden sollte ein Erwachsener täglich schlafen?

Und kennt ihr die, die nach einem Klingeln des Weckers hellwach sind oder schon vor dem Wecker wach werden? Und sind diese Menschen gegenüber Langschläfern produktiver? Auch stellt sich die Frage, ob vorschlafen etwas nützt. Das machen ja viele Menschen, wenn sie wissen, dass die Nacht länger gehen wird.

Da der Schlaf so wichtig für den Menschen ist, haben wir einige Mythen näher unter die Lupe genommen. Und obwohl jeder Mensch natürlich unterschiedlich ist, gibt es doch ein paar Dinge, die jedem gut tun, wenn man sich daran hält.

Welche Schlaf-Mythen stimmen wirklich und welche sind falsch? Einfach auf „weiter“ klicken.

Babys und Kleinkinder brauchen mehr Schlaf als Erwachsene

Das stimmt definitiv. Neugeborene bis drei Monate brauchen mit 14 bis 17 Stunden den meisten Schlaf, wobei sie die 19 Stundenmarke nicht überschreiten sollten. Mit 12 bis 15 Stunden erreichen vier bis 11 Monate alte Babys ihr Schlafpensum. Ein- bis Zweijährige Kleinkinder sollten nur noch 11 bis 14 Stunden Schlaf pro Nacht bekommen. Mehr als 16 Stunden sollten es zumindest nicht werden. Vorschulkinder brauchen laut der „National Sleep Foundation NSF“ 10 bis 13 Stunden Schlaf. In diese Kategorie fallen die Drei- bis Fünfjährigen.

Schlaf vor Mitternacht ist der beste Schlaf

Viele glauben, der Schlaf vor Mitternacht ist der beste Schlaf. Aber stimmt das eigentlich? Nein! Grundsätzlich sind die ersten vier Stunden Schlaf die besten und erholsamsten, weil man in dieser Zeit die größte Portion Tiefschlaf bekommt. Ob diese Stunden nun vor oder nach Mitternacht geschlafen werden, ist weniger entscheidend. Ganz abwegig ist der Zusammenhang von Mitternacht und Schlaf trotzdem nicht: Denn zwischen 22 und 24 Uhr ist das Zeitfenster, in dem man am besten einschlafen kann.

Bei Vollmond schläft der Mensch schlechter

Das ist nicht bewiesen. Die Mondphasen an sich sind nicht daran schuld, wenn ihr in der Nacht schlechter schlaft. Allerdings kann die Helligkeit des vollen Mondes bei sensiblen Menschen dafür verantwortlich sein, dass sie schlechter einschlafen oder generell weniger gut ruhen. Da helfen ganz einfach Vorhänge oder auch eine Schlafbrille.

Nützt das „Vorschlafen“ was?

Obwohl viele Menschen, die in Schichtarbeit oder Bereitschaftsdienst eingespannt sind, versuchen, ihr Schlafdefizit durch „Vorschlafen“ gering zu halten, ist dies ein Mythos. Da man meistens tagsüber oder in den frühen Abendstunden versucht vorzuschlafen, wird die Schlafstruktur des Menschen verändert. Durch die Unterbrechungen fehlt meistens der wichtige Tiefschlaf und das mindert vor allem die körperliche Erholung beträchtlich. Auch „auf Vorrat schlafen“ bringt genau so wenig. Wer in der Nacht vor einer wilden Partynacht mehr schläft um am nächsten Abend fit zu sein, der irrt. Der Körper kann Erholung nicht speichern und wird genau so müde sein, wie ohne den Extraschlaf. Man holt zwar in der kommenden Nacht durch verlängerte Tiefschlafphasen das eine oder andere Defizit nach, aber insgesamt ist Vorschlafen nicht möglich.

Langschläfer sind fauler als Frühaufsteher

So einfach ist das nicht. Die Wissenschaft unterscheidet verschiedene Schlaftypen. Frühe Schläfer (Lerchen) und Spätschläfer (Nachteulen). Lerchen liegen deutlich vor der Geisterstunde im Bett, Eulen würden am liebsten weit nach Mitternacht ins Bett gehen und bis in den Vormittag schlafen. Dementsprechend sind die Lerchen in den frühen Morgenstunden leistungsfähiger. Schlafforscher regen deshalb seit längerem an, den Schulbeginn nach hinten zu verlegen.

8 Stunden Schlaf sollten es sein

Nicht unbedingt. Zwar schlafen Erwachsene im Schnitt sieben bis acht Stunden, doch manche kommen auch mit deutlich weniger Schlaf aus. Andere wiederum brauchen etwas mehr Nachtruhe. Rein statistisch hat, wer regelmäßig rund sieben Stunden schläft, die höchste Lebenserwartung.

Ein Mittagsschlaf macht wieder fit

Auf die Länge kommt es an. Ein kurzes Nickerchen, maximal eine halbe Stunde, verbessert Konzentration und Leistungsfähigkeit. Ein längerer Mittagsschlaf ist dagegen eher kontraproduktiv. Im schlimmsten Fall führt er dazu, dass man nachts nicht mehr gut schläft und noch unausgeschlafener ist.

Ein Gläschen Alkohol hilft beim Einschlafen

Viele meinen, bei einem Glas Bier oder Wein am Abend besser entspannen zu können. Und diese Entspannung soll auch das Einschlafen fördern. Doch diese Rechnung geht nicht auf. Denn Alkohol stört die wichtigen REM-Phasen, in denen sich der Körper erholt. Besser als Schlummertrunk geeignet sind ein Glas warme Milch mit Honig oder ein beruhigender Tee.

Schlafen macht schön

Endlich mal eine Weisheit, die stimmt. Wer gesund und attraktiv aussehen möchte, braucht ausreichend Schlaf. Schläft jemand zu wenig, spiegelt sich das in seinem Gesicht wider: Beobachter stufen ihn dann als ungesünder, weniger attraktiv und müder ein. Das ergab eine Studie aus Schweden.

Schnarchen gehört zu einem guten Schlaf dazu

Im Gegenteil – zum einen ist das Schnarchen schädlich für die Gesundheit des Betroffenen und zum anderen belastet es die Partnerschaft. Ungefähr 20 % der Erwachsenen schnarchen. Wobei Männer häufiger schnarchen als Frauen. Beim Schlafen entspannen sich die Muskeln im Körper, was häufig zum Herabsinken des Unterkiefers führt. Wenn das Gaumensegel beim Atmen schwingt, entstehen die störenden Schnarch-Geräusche. Es kann auch passieren, dass der hintere Teil der Zunge in den Rachen zurückfällt. Vor allem schnarchen Menschen, wenn sie auf dem Rücken schlafen. Gefährlich ist die Kombination von Schnarchen und Atemaussetzern – die sogenannte Schlafapnoe. Wer glaubt daran zu leiden, sollte in jedem Fall einen Arzt oder Schlafmediziner aufsuchen.

Schlafen in einem kalten Zimmer ist am gesündesten

Schläft man in einem zu warmen Raum, kühlt der Körper nicht ausreichend ab. Ist es zu kalt, beugt der Körper durch Erwärmen vor. In beiden Fällen erreichen wir nicht die optimale Schlaftemperatur. Da der Kopf des Schläfers in der Regel freien Kontakt zum Schlafzimmerklima hat, ist auch ein optimales Schlafraumklima von Wichtigkeit. Bei normaler Bettausrüstung und angemessener Schlafkleidung soll die Temperatur im Schlafzimmer zwischen 16 Grad Celsius und 18 Grad Celsius betragen. In kalten Räumen werden viel heftigere Träume registriert, als bei trockener Wärme. Eine gewisse Frischluftzufuhr beeinträchtigt den Schläfer positiv, jedoch sollte das Bett nicht in Fensternähe aufgestellt werden. Ein Durchlüften vor dem Schlafengehen ist eine Selbstverständlichkeit. In einem kalten Schlafraum wird die Muskelentspannung gebremst, sie ist aber für einen gesunden Schlaf unbedingt notwendig.